Full text: Geschichtsbilder für katholische Elementarschulen

SOS IX Afrika. 
welches man unter dem allgemeinen Namen Sudan begreift. 
Es wird nördlich von der großen Wüste begränzt, welche mit grö¬ 
ßerer oder geringerer Breite von Aegypten bis ans atlantische Meer 
sich erstreckt und ein nur von wenigen fruchtbaren Oasen unterbro¬ 
chenes Sandmeer von beinahe 80000 OM. bildet. Diese Wüste 
findet wieder ihre nördliche Begränzung am Atlas, zum Theil aber 
in der Gegend des Meerbusens von Sidra erreicht sie sogar das 
Meer, und läßt überhaupt östlich nur einen geringen Küstenstrich 
der Cultur übrig. 
Gebirge und Gewässer. 
Der Atlas im nordwestlichen Theile von Afrika; man un¬ 
terscheidet den großen und den kleinen, unter jenem versteht 
man den südwestlichen höchsten Theil des Gebirges, in der Gegend 
von Fez, wo er ewigen Schnee tragt, also 13 bis 14000 F. hoch 
seyn muß. Der kleine Atlas ist das der Küste, von der Meerenge 
von Gibraltar bis an den Meerbusen von Cabes, parallel laufende 
weniger hohe Gebirge. Von den Gebirgszügen, welche Aegypten 
einschließen, heißt das westliche das libysche, das östliche das 
arabische oder der Mokattam. Das große Gebirge von Ha- 
besch hängt wahrscheinlich mit dem ganz unbekannten Vinnen-Ge¬ 
birge Südafrika's zusammen, welches Kurnri oder Mondge- 
birge genannt wird. Der Oftküfte parallel, zwischen 10° und 
15° S. B., wird ein Gebirge Lupat'a genannt, wahrscheinlich 
nur ein Theil des großen Gebirgs-Ganzen, welches von Habesch 
ausgeht. Ein ähnliches an der Westküste, in der Gegend desAe- 
quarors, ist die Sierra complica. — Der Hauptcharakter die¬ 
ses Welttheils ist Dürre; daher er auch im Verhältniß zu seiner 
Größe nur wenige bedeutende Ströme hat, welche das Meer er¬ 
reichen; nach neueren Beobachtungen nimmt sogar die Wassermasse 
bedeutend ab, und der Flugsand gewinnt an vielen Stellen die 
Oberhand. Ins mittelländische Meer ergießt sich nur ein einziger 
bedeutender Strom, der weltbekannte Nil, dessen Quellen noch 
jetzt nicht viel bekannter sind, als sie es im Alterthume waren. 
Man weiß nur, daß er aus der Vereinigung zweier Flüsse entsteht; 
der westliche, Bahr el Abiad, der weiße Fluß, soll aus vielen 
Bächen in den Mondgebirgen, etwa unter 7 bis 8° N. B., ent¬ 
stehen; er nimmt viele andre Ströme auf; der östliche, Bahr 
el Azrek, der blaue Fluß (Astnpus?), entspringt wahrschein¬ 
lich in Habesch, unter 11°, durchströmt den See Tz ana oder 
Dembea (Pseboa?), fließt erst südöstlich, macht dann einen gro¬ 
ßen Bogen, wodurch er sich nordwestlich wendet, und vereinigt 
sich mit dem Bahr el Abiad bei Holfeia, unter 12 — 13°. Verei¬ 
nigt nehmen sie später noch von O. den Takazze oder Atbara 
sAstaboras) auf und stürzen sich über viele Katarakten, bis sie
	        
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