Full text: Geschichtsbilder für katholische Elementarschulen

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und im „Augsburger Religionsfrieden" (1555) den Protestanten gleiche 
Rechte mit den Katholiken einräumen und ihnen die eingezogenen Kirchen¬ 
güter überlassen. Was die Katholiken noch an Kirchengütern besaßen, 
sollte ihnen bleiben. 
24. Der dreißigjährige Krieg. 1618—1648. 
a. Ursache und Ausbruch. Die Spannung zwischen Katholiken 
nnd Protestanten war trotz des Augsburger Religionsfriedens im Lause 
der Zeit immer größer geworden. Die protestantischen Fürsten schlossen 
(1608) ein Bündnis unter sich, die Union. Dieser stellten 1609 die katho¬ 
lischen Fürsten die Liga entgegen. Den böhmischen Protestanten gestattete 
Kaiser Rudolf durch den sogenannten „Majestätsbrief" dort, wo die 
Grundherrschaft protestantisch war, Kirchen und Schulen zu baueu. Sie 
überschritten aber diese Erlaubnis und bauten an zwei Orten (Klostergrab 
nnd Braunau), deren Grundherrschaft katholisch war, Kirchen. Auf die 
Beschwerde der Katholiken wurde die eiue Kirche auf Befehl des Kaisers 
Mathias niedergerissen, die andere gesperrt. Da fürchteten die Protestanten, 
daß ihnen auch ihre anderen Rechte genommen werden könnten. Ein be¬ 
waffneter Haufen drang 1618 in das Prager Schloß und warf einige 
Räte zum Fenster hinaus. Das war das Zeichen zu einem allgemeinen 
Aufstand. Die Protestanten richteten in Prag eine eigene Regierung ein 
und rüsteten gegen den Kaiser. Während dieser Unruhen starb Kaiser 
Mathias. 
I). Der böhmisch-pfälzische Krieg. Die aufständischen 
Böhmen wollten den Nachfolger des Kaisers Mathias, den Kaiser 
Ferdinand II., nicht als König von Böhmen anerkennen. Sie 
wählten den protestantischen Kurfürsten Friedrich V. von der 
Pfalz zu ihrem Könige. Dieser nahm die Wahl an und kam 
nach Prag. Nun kam es zum Kriege. Kaiser Ferdinand verbündete 
sich mit Baiern, Sachsen und Spanien. Ein spanisches Heer 
eroberte die Pfalz, ein sächsisches Schlesien. Das bairische Heer unter 
Herzog Maximilian und Tilly drang in Böhmen ein und besiegte 
das böhmische Heer in der Schlacht am weißen Berge bei 
Prag. 1620. Kurfürst Friedrich floh ins Ausland; er verlor 
nicht nur Böhmen, sondern auch sein Kurfürstentum. Die Kur¬ 
würde erhielt Herzog Maximilian von Baiern. Die aufständischen 
Böhmen wurden hart bestraft, 23 Haupträdelsführer hingerichtet 
und alle Protestanten ans Böhmen verwiesen. —Der Graf Ernst 
von Mannsfeld, der Herzog Christian von Braunschweig 
und der Markgraf von Baden griffen für den vertriebenen 
Kurfürsten zu den Waffen, wurden aber nacheinander von dem 
bairischen Feldherrn Tilly besiegt. — c. Der dänisch-nieder-
	        
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