Full text: Geschichtsbilder für katholische Elementarschulen

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seinen Dienstmannen im Kriegsfälle zu Hilfe ziehen. Dafür 
schützte auch der Lehnsherr seinen Vasallen gegen feindliche An¬ 
griffe. Ein Bruch des Lehnseides (Felonie) galt als sehr schweres 
Verbrechen. In unruhigen Zeiten begab sich manch freier Mann 
mit geringem Besitz unter beu Schutz eines Mächtigern, indem 
er sein Allodinm als ein Lehen desselben erklärte. In späterer 
Zeit wurden bte Lehen in ber Familie bes Lehnsträgers erblich. 
4. Llodwig, König der Franken (um 500). 
it. Gründung des Fraukeurerches. Die Franken hatten 
allmählig das ganze nördliche Frankreich, bei ben Römern Gallien 
genannt, erobert. Sie waren gefürchtete Krieger uub galten als 
treulos unb grausam. Jeder Stamm hatte einen König. Der 
erste König, der alle Frankenstämme unter seiner Herrschaft ver¬ 
einigte, war Klodwig. Er war ein gewalttätiger und herrsch¬ 
süchtiger Mann. Seine Gemahlin Klotilde, eine bnrgnndische 
Königstochter, war Christin. Sie suchte vergeblich ihren Gemahl 
für das Christentum zu gewinnen; er hatte dafür keinen Sinn, 
sondern war nur aus Vergrößerung seines Reiches bedacht. Zuerst 
griff er den römischen Statthalter Syagrins an, besiegte ihn 
bei Soissons und nahm den letzten Rest des römischen Reiches 
in Besitz (486). Dann zog er gegen bie am obern Rhein wohnenben 
Alemannen. Bei Zülpich kam es (496) zur Entscheibungsschlacht. 
Der Sieg neigte sich auf Seite der Alemannen. In dieser Not 
wandte sich Klodwig an den Gott der Christen unb gelobte, sich 
taufen zu lassen, wenn er siege. Balb baranf wanbten sich die 
Alemannen zur Flucht. Klodwig hielt Wort und ließ sich zu 
Rheims vom heil. Remigius taufen; mit ihm nahmen bie Franken 
bas Christentum an. Klobwigs wilber Sinn war aber bnrch 
Annahme bes Christentums nicht gebessert worben. Er befleckte 
sein Leben noch nachher bnrch grausame Ermorbuug der übrigen 
Frankenfürsten, um sich uub seinen Nachkommen babnrch bie 
Herrschaft zu sichern. 
b. Die Hausmeier. Klodwigs Söhne erweiterten ihr Reich durch 
Unterwerfung der Thüringer nnd Burgunder. Ihre Nachfolger waren 
weichliche und träge Regenten. Sie übertrugen die Regierungsgeschäfte 
den Hausmeiern. Das waren die Verwalter der königlichen Paläste. 
Diese hielten nun an stelle des Königs Gericht, verteilten die Lehen und
	        
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