Full text: Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen

Westerwald ist eine durchaus arme Gegend; aber die Bewohner sind genügsam und 
mit ihrer Lage zufrieden. , 
Flüsse: Die Weser mit der Werra und Fulda. Der Rhern mit 
dem Main und der Lahn. 
Erzeugnisse: Im und am Taunus giebt es viele berühmte Mineral¬ 
quellen und Bäder, z. B. Wiesbaden, Ems it. a. Im Rheingau (von Biebrich 
bis Lorch) wächst der vortrefflichste Wein in Rüdesheim, Geisenheim, Jo¬ 
hannisberg, Hochheim re. — Ein Sprichwort sagt: „Im Lande Hessen giebt's 
hohe Berge und nichts zu essen, große Krüge und sauern Wein, wer möchte 
wohl in Hessen sein? Wenn Schlehen und Holzäpfel nicht geraten, haben sie 
nichts zu sieden und zu braten." — Wenngleich in Hessen-Nassau an manchen 
Stellen weder Korn noch Obst gedeihen, so ist das Sprichwort doch im all¬ 
gemeinen übertrieben. — Die Regierungsbezirke heißen Kassel und 
Wiesbaden. 
Kassel, a. d. Fulda (63), ist Hauptstapelplatz für den Handel mit Fellen und 
Rauchwaren. In der Nähe liegt das Schloß Wilhelmshöhe mit künstlichen Wasser¬ 
fällen. —• Marburg, a. d. Lahn, hat eine Universität. Fulda, a. d. gulda, alte 
Bischofsstadt mit dem Grab des Bonifacius. Hanau, ant Main, hat viele Fabriken. 
Schmalkalden liegt in dem getrennt liegenden Stücke Schmalkalden auf dem Thüringer¬ 
wald. — Wiesbaden (66) hat viel besuchte heiße Bäder. Frankfurt, a. M. (154), 
ist die ehemalige Krönungsstadt der deutschen Kaiser; im Rathaus, der Römer genannt, 
befindet sich der Kaiser- oder Römersaal. Die Quellen des Spessart und des Vogels¬ 
berges liefern der Stadt das Trinkwaffer. — Homburg, ein freundliches Städtchen 
am Taunus, ist ein sehr besuchter Badeort. 
22. Die thüringischen Länder. 
Lage: Die thüringischen Staaten liegen ungefähr in der Mitte Deutschlands 
zwischen der Werra und Saale. Gebirge: Ein kleiner Teil des Rhöngebirges und 
der Thüringerwald. 
Der Thürin.qerwald zählt zu seinen beiden höchsten Bergen den Beerb erg 
und Schneekopf; beide liegen auf gothaifchem Gebiete. Der Jufelsberg steht diesen 
beiden Bergen zwar 
an Größe nach, 
macht aber durch 
seine Form und 
Lage einen weit 
großartigeren und 
angenehmeren Ein¬ 
druck als jene. Das 
Klima des Thürin¬ 
gerwaldes ist nicht 
rauh; darum ge¬ 
deihen alle (Aetrei- 
dearten, selbstObst. 
Hopfen und Weizen 
giebt es zwar nur 
stellenweise; wichtig 
aber ist der An¬ 
bau von Farbe- und 
Arzeneikräutern. 
Des herrlichen Ge¬ 
birges schönsteZier- 
den find die mäch- 
tigenBuchenh willen, 
unter welchen die 
Herden das Wald¬ 
gras suchen. Die 
Herdenglocken, welche, harmonisch abgestimmt, vom Hirten gekauft werden, klingen wie geheim¬ 
nisvolle Waldmnsik aus der Ferne an unserOhr. Malerisch ist die Tracht der Gebirgsbewohner;
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.