233 Isl. Atr. Die neuere Zeit, von der Reformation bis jetzt. 
gegen diese Stadt heranzog. 5m Schlesien ließ er den 
Marschalt Macdonald mit 80,000 Mann zurück. Dieser 
Bedachte auch allein noch Lorbeeren gegen den alten Bür¬ 
ger einzuernten und wollte ihn am 20. Aug. angreifen. 
Zwischen ihnen war der kleine Fluß, die Kätzbach, her 
eben vom starken Regen angeschwollen war. Blücher ließ 
ihn ruhig übersetzen; dann' rief er feinen Krieger» zu: 
„Nun habe ich genug Franzosen herüber, Kinder, »un 
frisch vorwärts!" Dieses Vorwärts! war von nun an 
das Losungswort der Tapferkeit unter ihnen, und nach 
ihm benannten sie ihren alten Feldherrn den Marschall 
Vorwärts. Mitten unter Sturm und Regen griffen sie 
die Franzosen mit dem nnwiderstehlichstcss Ungestüm an 
und warfen, sie in die Hohlwege und die steilen Ufer des 
Flusses zurück. Die Brücken waren von dem überströmen¬ 
den Wasser weggerissen, die Wege voller Schlamm; bald 
wurden sie alle von Kanonen und Wagem verstopft, und 
in der wilden Unordnung wurden nach und nach, durch 
unermüdcte Verfolgung, 18,000 Mann zu Gefangenen ge¬ 
macht, und über 100 Kanonen, 2Adler und andere Sie¬ 
geszeichen erbeutet. Es war ein überaus herrlicher Sieg, 
der das ganze schlesische Land von Feinden befreite; aber 
die Kriegbr hattet harte Mühseligkeiten und Entbehrun¬ 
gen, bei fürüTlerlichem Regenwetter, erdulden müssen. , 
Die Schlagt bei Dre6den, 26. uNd 27. Aug. 
— Gerade in denselben Tagen war auch bei Dresden mit 
großer Anstrengung zwischen dem großen Heere und Na¬ 
poleon selbst gekämpft; allein der Ausgang Mar nicht so 
glücklich. Der'unaufhörliche Regen, der in dieser Zeit ge¬ 
fallen war, hatte die Wege durch das böhmische Gebirge 
ganz verdorben,, so daß für das zahlreiche, über 100,000 
Mann starre, Heer der Verbündeten nicht hinreichend Le¬ 
bensmittel herbeigeschafft werden konnten. Dazu hatte 
Napoleon zu früh von ihrem Anrücken Kunde erhalten 
und war mit seinen besten Truppen ans Schlesien zurück¬ 
gekehrt, um seinen Hauptwaffenplatz, Dresden, zu retten. 
Er schlug auch wirklich den Angriff der Verbündeten auf 
die Stadt selbst am 26. Abends glücklich ab; und als er 
sich mit seinen ans Schlesien zurückkommenden Garden, 
welche die ganze Nacht hindurch in dichten Haufen über 
die Brücke der Elbe hereinzogen, verstärkt hatte, griff er 
am 27. das große Heer irr den Ebenen vor Dresden selbst 
mit Heftigkeit an. Den König Joachim von Neapel schick¬ 
te er mit" dem Kern ber schweren Reuterei gegeu den !M- 
ken östreichschen Flügel ab, wo mehrere neugeworbene Re¬ 
gimenter stände». Bo« dem herunterströMNderr Regen