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1.871. Gebieten beerdigten Soldaten zu achten undunter-
halten zu lassen.
. 4. Die französische Negierung kauft die Eisenbahnen
in Elsaß und Lothringen von den Gesellschaften
und die deutsche Regierung tritt in diesen Kauf.
Festlicher Einzug der Sieger in Berlin (16. Juni).
Enthüllung des Denkmals, welches der Kaiser in kind¬
licher Liebe und Dankbarkeit dem Vater weihete, der
von Frankreich einst so viel gelitten und dann so viel
dazu beigetragen hatte, das Joch des ersten Napoleon
von Deutschland abzuschütteln. Der Jahrestag der
Schlacht von Waterloo (18. Juni) war der Feier des
allgemeinen Friedensfestes gewidmet. In den darauf
folgenden Wochen fanden die Einzugsfeierlichkeiten der
Truppen in Dresden, München und in allen größern
Garnisonen Statt.
Dieser Krieg, der aus französischem Leichtsinn und
Uebermuth hervorgegangen, hat viele blutige und ma¬
terielle Opfer gekostet. Seine Erfolge sind auch um so
herrlicher und großartiger. Die Weltgeschichte wird die
Thaten des deutschen Volkes bis in die spätesten Zeiten
verkünden. Er hatte, am 19. Juli 1870 von Paris
aus erklärt und am 16. Februar 1871 (Kapitulation
von Belfort) beendet, eine Dauer von im Ganzen 210
Tagen gehabt. Bringt man hiervon einen Abzug von
30 Tagen für die Zeit der Mobilmachung, so wie für
die Aufstellungen der Armeen und für die vom 28. Januar
in Versailles geführten Unterhandlungen, so bleiben für
die großartigen Erfolge ein Zeitraum von 180 Tagen
zur Verrechnung. In diesen 180 Tagen haben die
deutschen Heere mehr als 100 bedeutende Gefechte be¬
standen, 20 große Schlachten geschlagen, 26 feste Plätze
genommen, 11,650 Offiziere und 375,000 Mann Ge¬
fangene nach Deutschland abgeführt, über 6,700 Ge¬
schütze, 120 Adler und Fahnen und 800,000 Hand¬
feuerwaffen erbeutet.
Mit herzlichem Danke gegen die Vorsehung für all das
Wunderbare und Große, was wir in den 10 Monaten
von Juli 1870 bis Ende Mai 1871 erlebt haben,