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(1623) die pfälzische Kurwürde und (1628) die Oberpfalz
erhalten. Im Westfälischen Frieden wurde beides bestätigt,
und außerdem für die Rheinpfalz eine neue, die achte Kur¬
würde errichtet.
60. Die Solenleitung von Reicherchall nach Traunstein.
Herzog Maximilian I. eröffnete dem Lande neue Quellen
des Wohlstandes. Es geschah dies auch dadurch, daß er
die Salzgewinnung in Bayern hob, das bisher alljährlich
für mehr als 200000 Gulden Salz aus dem benachbarten
Hochstifte Salzburg bezog. Es wurden in Reichenhall, wo
man seit alter Zeit reiche Salzquellen kannte und zur Salz¬
gewinnung benutzte, neue Solen ausgeschlossen. Das Holz
der benachbarten Wälder aber reichte zum Versieden der
Solen nicht ans. Da ließ Maximilian das Wasser der
Salzquellen in die waldreiche Gegend bei Traunstein leiten.
Der Hofbaumeister Reiffenstuel übernahm die Ausführung
des Werkes. Zuerst wurde die Sole durch Druck etwa 200
Meter in die Höhe getrieben und daun in Holzröhren über
Berg und Thal in die Au bei Traunstein geführt. In zwei
Jahren war der Bau vollendet. Der Reinertrag aus den
Salinen belief sich nunmehr auf etwa 400000 Guldeu. Die
Solenleitung von Reichenhall nach Traunstein besteht bis
auf den heutigen Tag. Man sieht die Holzröhren der
Leitung an vielen Stellen, wenn man den etwa sechsstündigen
Weg zwischen den beiden Orten macht.
6V ZTtayimilian I. läIt Donaumörth besetzen.
Donauwörth war in alter Zeit eine freie Reichsstadt.
Im Jahre 1606 kamen dortselbst Unruhen vor. Es wurden
Räte in die Stadt gesendet, welche die Händel schlichten
sollten. Das Volk aber vertrieb die Räte. Sie eilten nach
der Nachbarstadt Rain. Nun wurde über Donauwörth die
Acht ausgesprochen. Der bayerische Herzog Maximilian I.
war mit dem Vollzüge der Acht beauftragt. Sein Feld-