Full text: Hundert Erzählungen aus der bayerischen Geschichte

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gesucht, welche Napoleon führte, um die Oberherrschaft tu 
Europa zu erlangen. Er machte die Mehrzahl der deutschen 
Fürsten von sich abhängig. Auch Max IV. war durch die 
Verhältnisse gezwungen, sich an Napoleon anzuschließen. 
Dies brachte dem Kurfürsten (1806) die Königskrone und 
eine bedeutende Vergrößerung seines Landes. Fast ganz 
Franken und ein großer Teil Schwabens kam an Bayern. 
Nach Beendigung der Völkerkämpfe, welche Napoleon hervor¬ 
gerufen hatte, ließ König Maximilian I. feinem Lande die 
Segnungen des Friedens in vollem Maße angedeihen. Er 
trug für eine geordnete Rechtspflege Sorge und beförderte 
Künste und Wissenschaften, die Industrie unD den Handel. 
Einen besondern Aufschwung verdanken dem König Max I. 
die Volksschulen. In den Jahren 1816 und 1817, als 
eine große Teuerung herrschte, griff König Max väterlich 
helfend ein. Das schönste Denkmal setzte er sich dadurch, 
daß er im Jahre 1818 seinem Lande eine Staatsverfassung 
oder Konstitution gab, durch welche dem Volke das Recht 
eingeräumt wurde, an der Festsetzung der Stenern, sowie 
an der übrigen Gesetzgebung teil zu nehmen. Im Jahre 
1824 feierte der allgeliebte König sein fünfundzwanzig- 
jähriges Regierungsjubiläum. Das ganze Volk gab bei 
diesem Anlasse seinen Glück- und Segenswünschen Ausdruck. 
Leider entschlief König Maxi. schon im Oktober des folgenden 
Jahres. 
89. König Ludwig I. 
Ludwig I. (1825 — 1848) regierte nach seinem Wahl¬ 
spruche: „Gerecht und beharrlich!" Er schränkte die Aus¬ 
gaben des Staates und des Hofes ein. Doch war er den 
Hilfsbedürftigen jeder Art ein nnermüdeter Wohlthäter. 
Die Universität Landshut, die früher in Ingolstadt war, 
verlegte er nach München. Der Kunst brachte er die größten 
Opfer. Er machte Müucheu zum Sammelplatze der bedeutendsten
	        
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