Full text: Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen

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Erben das Land wieder einlösen wollten. Zwei Jahre darauf wurde 1415. 
er vor dem „hohen Hause" am oberen Markt in Kostnitz feierlich i«?- 
mit der Mark belehnt. 
17. Tie Markgrafen (Kurfürsten) aus dem Hause 
Hohenzollern. 
t Friedrich 1.1415—40. Die Thätigkeit des Kurfürsten wurde 1415 — 
so vielfach in den Angelegenheiten des Reiches in Anspruch genommen, 
daß er der Mark zu wenig Zeit widmen konnte. Als Sigismund 
versuchte, die Hussiten zu bekriegen, wurde Friedrich an die Spitze 
des Reichsheeres gestellt. Allein hier erntete er wenig Ruhm. Das 
deutsche Heer war den Böhmen, welche tapfer für ihren Glauben 
fochten, nicht gewachsen. Die erbitterten Hussiten machten nach ihren 
Siegen über die Deutschen verheerende Züge in die Nachbarländer; 
1432 suchten sie auch die Mark heim. Die Oder abwärts ziehend, 
griffen sie Frankfurt an; dort zurückgeschlagen, verbrannten sie Lebus, 
Müncheberg, Altlandsberg und wandten sich endlich gegen Bernau. Aber 
hier fanden sie mannhaften Widerstand. Die Bürger schlugen sie 
von den Mauern zurück und überfielen sie darauf in ihrem Lager. Ein 
Hülfsheer, welches der Kurprinz Friedrich herbeiführte, trieb sie vollends 
aus dem Lande. Friedrich übertrug während seiner Abwesenheit die 
Regierung seinem Sohne Johann. Bald darauf starb er auf der Kadolz- U40. 
bürg in Franken. Durch feine Umsicht, Standhaftigkeit und Tapfer¬ 
keit hat er die Herrschaft der Hohenzollern in der Mark begründet, durch 
welche für dieselben ruhmvolle und glückliche Zeiten kommen sollten. 
t Friedrich II. 1440—70. Des Kurfürsten zweiter Sohn folgte 1440- 
ihm in der Mark. Wegen der Willenskraft, mit welcher er seine 
Pläne durchzusetzen pflegte, wurde er „Eifenzahn" genannt. Er löste die 
Neumark, welche dem deutschen Ritterorden in Preußen verpfändet 
war, wieder ein; von Böhmen erwarb er die Herrschaften Cottbus 
und Pätz. — Nicht so glücklich war er im Kriege gegen Pommern. 
Dieses Land, auf welches Brandenburg Erbanfprüche hatte, zerfiel 
damals in die Herzogtümer Wolgast und Stettin. Als nun der letzte 
Stettiner Herzog gestorben war, wollte Friedrich dieselben geltend 
machen. Allein die Stettiner hielten es mit den Wolgaster Herzögen, 
und diese verfochten ihr Recht so muthig, daß der Kurfürst nichts aus¬ 
richtete. Glücklicher war er in dem Bestreben, das Ansehen des Landes- 
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