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aber, der Feldzug sei gegen die Pisidier gerichtet. So zog 
er denn getäuscht mit zu Felde, jedoch nicht von Proxenos; 
dieser wußte nämlich ebensowenig, als irgendein anderer 
der Griechen außer dem Klearch, daß das Unternehmen 
dem Könige gelte; und erst als man nach Kilikien gelangt 
war, da freilich schien es allen klar, daß der Kriegszug gegen 
den König gehe. So furchtsam und ungern nun auch die 
meisten diesen Marsch antraten, so zogen sie doch mit, aus 
Scham voreinander selbst und vor dem Kyros; und einer 
von ihnen war denn auch Xenophon. 
Als nun jene Ratlosigkeit eingetreten, war auch er mit 
den ändern bekümmert und konnte nicht schlafen. Wie 
er aber doch ein wenig eingeschlummert war, hatte er einen 
Traum. Es kam ihm vor, als ob unter einem Donnerschlage 
der Blitz in sein väterliches Haus einschlüge und dieses 
dadurch ganz in Flammen auflodere. Heftig erschrocken 
wachte er sogleich auf und erklärte sich den Traum einer¬ 
seits als ein günstiges Zeichen, daß er, in Not und Gefahr, 
ein großes Licht von Zeus zu erblicken glaubte, andererseits 
aber fürchtete er auch, da der Traum von Zeus zu kommen 
und das Haus ringsum zu brennen schien, er möchte aus 
dem Gebiete des Königs keinen Ausweg finden, sondern 
voii allen Seiten her von Hindernissen umringt sein. Was 
ein derartiges Traumgesicht bedeuten sollte, wird man aus 
den darauffolgenden Ereignissen zu erkennen imstande sein. 
Es waren nämlich folgende: Sogleich, als er erwacht war, 
kam ihm zuerst der Gedanke ein: Was liege ich hier? Die 
Nacht schreitet vor und mit Anbruch des Tages rückt 
natürlich der Feind heran. Kommen wir aber in die Gewalt 
des Königs, was hindert dann, daß wir, nachdem wir alles 
Jammervollste mit angesehen und alles Schrecklichste er¬ 
duldet haben, eines schmachvollen Todes sterben ? Und 
doch trifft keiner von uns Anstalten oder sorgt dafür, wie 
wir dies abwenden können, sondern wir liegen hier, als sei
	        
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