46 §. 36—37. Die ältere deutsche Geschichte. II. Periode, 486-043.
erwarben sich Pipin von Heristal und sein Sohn Karl Martell
(d. i. Hammer, 714—741) bleibende Verdienste. Seinen Ruhm er-
höhte Karl Martell noch durch seinen Sieg über die Araber
,°.b"5T™ 6ci 2ourS und P-iticrs (732), wodurch er die „bend-
knbtWe Christenheit vor der Gefahr der Unterjochung unter die Mn-
hamedaner errettete.
^ Die Araber. Anhänger des Islam, der seit 622 verbreiteten
wfmZ wrC ^uhamed's hatten ihre Herrschaft über das süd-
westliche A,ien und Nordafnka ausgebreitet, nach Tarik's Siea
bel Xeres de la Frontera (711) das Westgothenreich zer-
2 V . aren 18 an dle Loire vorgedrungen. Durch Karl Martell
nach Spanien zurückgedrängt, gründeten sie in Spanien das Chalisat
Cor do bei (756). Erst allmählich bekamen die Christen, welche sich
m die nordwestliche,i Gebirge Spaniens zurückgezogen hatten, wieder
bie pett)chaft tn Spanien und vernichteten im Jahre 1492 den letzten
Rest ber maurischen Herrschast.
. Pipin der Kleine (der Kurze), Sohn Karl Mar¬
tell s, (741 — 768) erwarb sich die Liebe der Franken. Mit Zustim¬
mung des Papstes Zacharias wurde der unfähige Childerich III.
ans einem Reichstag zu Soissous von den Franken abgesetzt und in
752-911 ein Kloster verwiesen, und an seiner Statt
litiger. Pipin ber Kleine (752 — 768) als erster König aus dem
Wn-b7®l®Cl^Ied)Le der Karolinger zum Zeichen seiner Erwählnng zum
Kränken" der Franken nach alter Sitte ans den Schild erhoben (752).
trtnfen" . damals der Longobardenkönig Lmtprand (Lmtprand) und nach
ihm Aistnls das Exarchat Ravenna besetzte und auch Rom bedrohte,
zog Pipiu dem Papst Stephan II. ans dejsen Bitten zu Hilfe, entriß
Aistuls das von ihm eroberte Gebiet, schenkte es dem römischen Stuhl
und legte dadurch deu Grund zum Kirchenstaate (755). Pipin
dagegen wurde vom Papst zum Patricius oder Schutzherrn von
Rom ernannt.
s Ho Me ^6reitmt9 des Christenthums unter Pipin dem Kleinen
§• 37.
Jtatf der Große (768—814). Seine Kriege.
1. Nach Pipin's Tod (768) erhielt sein älterer Sohn Karl den
östlichen, meist deutschen, sein jüngerer, Karlmann, den West-
lichen, meist romanischen Theil des Reichs. Nach Karlmanns baldigem
Tod (771) übernahm der kräftige Karl mit Uebergehung der nnmün-
digen Söhne seines Bruders und mit Einwilligung der Reichsstände
die Herrschaft über das gesammte Franken reich.
76|«7b?r14 ®ttti d" G"ße (768-814), gleich groß als Krieger und Er-
Große, oberer, wie als Regent und Beförderer der christlichen Kultur, strebte
nun vornehmlich darnach, die deutschen Völkerschaften zu Einem
christlichen Reiche zu vereinigen.