Full text: 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum bis mit Maximilian I. (Jahrgang 1)

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jefet noch zu sehen sind . Ottos Söhne waren Albrecht der Stolze und Dietrich der Bedrängte . 
Mit diesen Mitteilungen über die ersten erblichen Markgrafen von Meißen sind wir indes weit über die Zeit Kaiser Heinrich I . hinausgekommen , denn Otto der Reiche starb 1190 . Darum kehren wir jetzt zurück und werden zunächst sehen , wie der hoffnungsvolle Sohn des thatkräftigen Heinrich nicht nur des Vaters Erbe erhielt , sondern mächtig erweiterte und hohe Ehren dazu gewann . 
Zur schriftlichen Darstellung : 
1 . Was weißt du von den Sorbemvenden ? ( Wohnort — Beschäftigung — Religion . ) 
2 . Wie entstand die Mark Meißen ? 
3 . Was weißt du von dem ersten erblichen Markgrafen von Meißen ? 
4 . Was erinnert in Sachsen noch heute an Otto den Reichen ? 
2 . Die Landgrasschaft Thüringen . 
( Nach Lektion 25 einzuschieben . ) 
Fast gleichzeitig mit dem berühmten Geschlechte der Hohenstaufen trat ein anderes von dem Schauplatze der Geschichte ab . Es waren die grafen von Thüringen , welche etwa 200 Jahre in den lieblichen , frischen , gesegneten Landen am Thüringerwalde als Vasallen des deutschen Königs geherrscht hatten . 
Kaiser Konrad II . hatte in der Mitte des 11 . Jahrhunderts einem seiner Verwandten , dem Grafen Ludwig mit dem Barte , ein uuaugebautes Stück Land am Thüringerwalde geschenkt . Dieser wie seine Nachkommen vergrößerten es durch Kauf , Heirat und Erbschaft . Der nächste Besitzer war Ludwig der Springer . Die Sage erzählt , er habe sich aus der schaft auf dem Schlosse Giebichenstein bei Halle durch kühnen Sprung aus einem Burgfenster in die Saale gerettet und davon seinen Beinamen halten . Er war der Erbauer der Wartburg bei Eisenach , die fortan Herrschersitz blieb ; er gründete die Stadt Freiburg an der Unstrut und stiftete das Kloster Reinhardsbrunn in reizender Berglandschaft und stimmte es zum Erbbegräbnis . Sein Sohn , Ludwig I . , erhielt die Würde eines Landgrafen , der dieselben Rechte übte wie ein Herzog . 
Der nächste Landgraf , abermals Ludwig geheißen , erhielt den namen der Eiserne . Die Jünglingsjahre hatte er zum großen Teil am Kaiserhofe zugebracht und sich dadurch an ein sorgloses , lustiges Leben wöhnt . Als er nun zur Regierung gelangte , bekümmerte er sich um Jagd und andere Lustbarkeit mehr als um sein Land , wo die Ritter die thanen hart und ungerecht behandelten . Durch Zufall follte Ludwig Kunde davon erhalten . Einst hatte er sich auf der Jagd verirrt und kam bei sinkender Nacht an eine einsame Waldschmiede , wo er auf dem Heu ein Nachtlager faud . Der Schmied , der ihn für einen Jäger des Landgrafen 
0 Oberstufe S . 16 .
	        
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