192 Dritte Periode. 
flössen beinahe sechshundert Jahre kn einer ununter¬ 
brochenen politischen und militärischen Thätigkeir. Dieser 
Geist theilte sich von der höchsten Würde des Staates, von 
der konsularischen, abwärts den Bürgern mit, die alle 
Soldaten waren, sobald es daS Interesse des Staates 
verlangte. Die einjährige Dauer des Consulars trug viel 
dazu bei, die Consulen zu kühnen kriegerischen Unterneh¬ 
mungen anzufeuern, um sich in der kurzen Ze.t die Ehre 
des Triumphs zu erwerben. Auch der römische Sol¬ 
dat nahm an den Ehren und an dem Lohne des Feldherrn 
Theil *). In den ersten Zeiten der Bürgerkugettd Roms 
diente man um keinen Sold; nachher ward er sparsam er- 
theilc; mit den Eroberungen aber und der Emporhebung des 
Volkes durch seine Tribunen, wuchsen Sold, Lohn und 
Beute. Ost wurden die Aecker der Ueberwundenen unter die 
Soldaten vectheilt, und die meisten und ältesten Streitig¬ 
keiten der römischen Republik entstanden über die Aushei¬ 
lung der Aecker unter das Volk. Späterhin, bei auswärti¬ 
gen Eroberungen, nahm der Soldat Theil an der Beute, 
und sowohl dnrch Ehre, als durch reiche Geschenke sogar am 
Triumphe seines Feldherrn. So konnte sich Dentarus rüh¬ 
men, daß, da er hundert und zwanzig Treffen beigewohnt, 
achtmal im Zweikampfe gesiegt, vorn am Leibe fünf und 
vierzig Wunden und hinten keine erhalten, er dem Feinde 
fünf und dreißigrnal die Waffen abgezogen, und mit acht¬ 
zehn unbeschlagenen Spießen, mit fünf und zwanzig Pser- 
dezierrathen, mit drei und achtzig Ketten, hundert und sech¬ 
zig Armringen, mit sechs und zwanzig Kronen, außerdem 
mit baarem Gelbe, zehn Gefangenen und zwanzig Ochsen 
beschenkt worden sey. — In diesen Zeiten der Tapferkeit 
hatte 
Herders Ideen rc- Th. 3- S. 304 ff.
	        
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