Full text: Lehrbuch der bayerischen Geschichte

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der beste Herzog in Bayern gewesen sein soll, bewies eine 
hohe Mäßigung und wahrhaft edlen Sinn; seine Anhäng¬ 
lichkeit für das deutsche Reich und für Heinrich legte er so¬ 
wohl durch die Hülfe, die er demselben gegen die Böhmen 
leistete, an den Tag, als auch durch seine Anwesenheit bei 
der Wahl und Krönung Otta's I. (936—973) zum deutschen 
Könige, wo er das Amt eines Erz-Marschalls versah. 
Arnulf starb 937, und so lange er regierte, war er von 
Freunden geachtet, von Feinden aber gefürchtet. Als aber 
nach seinem Tode sein Sohn Eberhard von den bayerischen 
Landständen, unbekümmert um den König der Deutschen, 
gewählt wurde, setzte König Otto 1. den Herzog Eberhard 
ab und gab Bayern als Lehen dem Herzog Berthold, einem 
Bruder Arnulfs, welcher in der Folge durch seine Siege 
über die Ungarn sich berühmt machte. Bei Bertholds Tod 
(948) ernannte Otto I. seinen Bruder Heinrich II. zum Her¬ 
zoge von Bayeril. Auch jetzt fielen die Ungarn in Bayern 
wieder ein, wurden aber von den Deutschen unter dem Ober¬ 
befehle Otto's I. am Lech (955) so geschlagen, daß sie von 
nun an nie wieder nach Deutschland kamen. Auf seinem 
zweiten Zug nach Italien empfing Otto I. die italienische 
Königskrone und die von nun an mit Deutschland ver¬ 
bundene Kaiserkrone (962). Er unternahm noch einen 
dritten Zug nach Italien und starb 973. Er erhielt den 
Beinamen der Große, und in der That war seine Macht 
und sein Ansehen im Innern des Reiches eben so groß, als 
wie nach Außen; er unternahm einen siegreichen Zug nach 
Dänemark und stiftete daselbst drei Bisthümer; er unterwarf 
sich Böhmen und dehnte die deutsche Oberhoheit bis zur Oder 
aus, und durch Verbreitung des Christenthums und Grün¬ 
dung von Bisthümern wurde dieselbe befestigt.— Sein Sohn 
Otto II. (973—983) führte mit seinem Vetter Heinrich II., 
Herzog von Bayern, Krieg, entsetzte ihn der Regierung, 
vertrieb den französischen König Lothar aus Lothringen 
S, zog nach Italien, griff die griechischen Besitzungen 
st an, wurde aber von den Griechen und den sicilischen 
Arabern (982) gänzlich geschlagen.— Seinem dreijährigen 
Sohne Otto 1IJ. (983 — 1002) erhielt der damalige Erz¬ 
bischof Willigis von Mainz die Krone gegen die Ansprüche 
des wieder zum Besitze Bayerns gelangten Heinrich. Ver¬ 
möge seiner Erziehung war dieser Otto dem deutschen Volke
	        
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