Siebter Zeitraum.
Vom Westfälischen Frieden bis zur Thronbesteigung Friedrichs 1
des Großen. Vorbereitung der staatlichen Wiedergeburt Deutsch- ^
lauds durch das Emporsteigen Brandenburg-Preußens.
Vorbemerkung über den Namen des brandenburgisch-preußischen
Staates. Die Wiege des brandenburgisch-preußischen Staates ist die auf
dem linken Ufer der Elbe nördlich von Magdeburg gelegene Nordmgrk,
später Altmark genannt. Sie war der nördliche Teil der nach dem Tode
des Markgrafen Gero geteilten Geraschen Mark (S. 55) und wurde irrt
Jahre 1134 von Lothar dem Sachsen dem Hause der Askanier über¬
tragen (S. 73). Diese erwarben dann zunächst das gegenüberliegende Ge¬
biet an der unteren Havel und darauf das Land bis zur Oder. Albrecht
der Bär nannte sich Markgraf von Brandenburg (seit 1150) und
schuf dadurch eine gemeinsame Bezeichnung für die von ihm beherrschten
Landstriche. Durch die Goldene Bulle (1356) wurde die Mark zu einem
Kurfürstentum erhoben. Im Jahre 1415 kam sie in den bleibenden
Besitz der Hohenzollern. Unter den Erwerbungen, welche die Kur¬
fürsten aus diesem Hause gemacht haben, ist die wichtigste das deutsche
Ordensland Preußen (Ostpreußen 1618; Westpreußen 1772). Von
ihm entlehnte Kurfürst Friedrich III. den Königstitel (1701). Und
so ging der Name Preußen auf alle Länder und Untertanen der branden-
burgisch-preußischen Herrscher über.
Vorgeschichte der Mark Brandenburg und des Ordenslandes
Preußen bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten.
I. Vorgeschichte der Mark Brandenburg.
1. Die Zeit bis auf Albrecht den Bären. Vor der Völkerwanderung
war die Mark Brandenburg von dem germanischen Stamme der Semnonen
bewohnt, die später Alemannen genannt wurden (S. 15). Als diese nach Süd¬
westen abzogen, rückten Slawen (Wenden) an ihre Stelle (S. 25 u. 40).
Unter Karl dem Großen begegnen uns im Brandenburgischen die Wilzen,
Mertens, Deutsche Geschichte. Ausg. B. II. 1