Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1, Oberkursus)

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Der sittenlose Antonius, der selbst nach der Oberherrschaft 
strebte, weigerte sich, ihm das Erbe herauszugeben. Obgleich 
Octavianus erst 18 Jahre alt war, machte er mit Entschlossenheit 
seine Rechte geltend und gewann auch den Senat für sich. Antonius 
war gegen dessen Willen mit einem Heere nach Oberitalien gezogen, 
um diese Provinz für sich zu gewinnen und von hier aus Rom 
zu unterwerfen. In dieser Zeit wandte sich Cicero (S. 107) in 
leidenschaftlichen Reden (Philippiken) gegen Antonius. Octavianus 
zog mit einem Heere nach Oberitalien und besiegte Antonius bei 
Mütiaa (43). Als der Senat sich weigerte, Octavianus zum 43 
Konsul zu ernennen, vereinigte sich dieser im Jahre 43 durch Vermittlung 
des Lepidus, des Statthalters vom jenseitigen Gallien, mit diesem 
und Antonius zum zweiten Triumvirat. Die Triumvirn beseitigten 
durch Proskriptionen zahlreiche Gegner und zogen deren Güter ein, 
um für die Kriegführung Geld zu gewinnen. Auch der edle 
Cicero befand sich unter den Ermordeten. 
2. Die Vernichtung der Republik, 42. Während Lepidus in 
Rom zurückblieb, zogen Antonius und Octavianus nach Mazedonien, 
wo die Republikaner, unter Brutus und Cassius ein großes Heer 
gesammelt hatten. Bei Pkikippi kam es im Jahre 42 zur Schlacht, 42 
in der Brutus und Cassius geschlagen wurden. Beide töteten sich selbst. 
Nach der Vernichtung der Republik teilten die Siegerdas 
Römische Reich unter sich. Octavianus erhielt den Westen, 
Antonius deu Osten und Lepidus Afrika. 
3. Der Entscheidungskampf zwischen Antonius und Octavianus. 
Octavianus sorgte nach dem Kriege gegen Brutus und Cassius für 
die zahlreichen Veteranen, d. h. die alten, ausgedienten Soldaten, 
indem er ihnen kleine Landgüter gab. Als Lepidus Ansprüche auf 
die Insel Sizilien erhob, unterwarf er ihn, ließ ihm aber die 
Würde des Pontifex Maximus. Mit Antonius verband er sich 
noch enger, indem er ihm seine hochgebildete Schwester Octavia 
zur Gemahlin gab. 
Während Octavianus seine Machtstellung immer mehr befestigte, 
gab sich Antonius in Ägypten am Hofe der schönen und ränkevollen 
Königin Kleopatra (S. 110) einem untätigen und schwelgerischen 
Leben hin. Er verstieß sogar die edle Octavia und verschenkte 
römische Landschaften im Orient an die Kinder der Kleopatra. Da 
veranlaßte Octavianus den Senat. Kleopatra den Krieg zu erklären. 
Die beiden Gegner rüsteten große Heere und Flotten aus. Bei 
Äctium an der Westküste Griechenlands kam es im Jahre 31 zur 31 
Entscheidungsschlacht. Die Flotte des Antonius war größer als 
die des Octavianus, und der Kampf blieb lange unentschieden. Als 
aber die treulose Kleopatra mit ihren Schiffen die Flucht ergriff, 
Atzler, Geschichte für Präparandenanstalten. III. 8
	        
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