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worden, und mit sicherem Blick erkannte der König die günstigsten
Orte für die Anlage neuer Städte, von denen er über 70
gegründet haben soll. Diese sogenannten Alexanderstädte wurden
zu Mittelpunkten der griechischen Sprache und Bildung und sind
zum Teil noch heute wichtige Handelsplätze.
Seinem Reiche gab Alexander ein einheitliches Münzsystem;
er sorgte für Ruhe und Ordnung, für Sicherheit des Handels und
Verkehrs und für gewissenhafte Rechtspflege. Mit großer Liebe
nahm sich Alexander auch der Wissenschaften und Künste an.
Der weise Aristoteles, der Erzgießer Lysippus (S. 61)und Apelles,
der größte Maler des Altertums, erfreuten sich seiner besonderen Gunst.
Alexanders Name war in der ganzen damaligen Welt bekannt,
und aus allen Ländern kamen Gesandtschaften nach seiner Residenz¬
stadt Babylon.
Während er schon wieder Vorbereitungen zu neuen Feldzügen
nach Arabien, Nordafrika und Italien traf und an die Eröffnung
neuer Handelswege dachte, wurde er krank und starb im Jahre 323 323
zu Babylon, erst 33 Jahre alt. Er wurde in Alexandria begraben.
6. Die Bedeutung Alexanders des Großen. Alexander ist
eine der volkstümlichsten Persönlichkeiten der Weltgeschichte und
wird mit Recht „der Große" genannt. Er verdankt seine Berühmtheit
nicht allein seinen außerordentlichen Erfolgen, sondern auch seiner
ritterlichen Persönlichkeit, seinem jugendlichen Wagemut und seiner
nie ermüdenden Tatkraft. Durch seinen Einfluß wurde die griechische
Kultur zur Weltkultur und die griechische Sprache zur
Weltsprache erhoben. Die verschiedenen Völker traten jetzt enger
zueinander in Beziehung, und es wurden die Wege geebnet für die
Gründung des römischen Weltreiches und die Ausbreitung
des Christentums. Die Apostel lehrten in Syrien und Klein¬
asien in griechischer Sprache und verfaßten in ihr auch die
Bücher des Neuen Testaments.
Die Kämpfe der Diadochen und der hellenistischen Staaten,
323—146 v. Chr. 323—146
Alexander hatte keine Bestimmungen über seine Nachfolge
getroffen. Seine Gemahlin Roxane gebar erst nach seinem Tode
einen Sohn, der unter dem Namen Alexander von den mazedonischen
Großen als König anerkannt wurde. Das Fußvolk hatte aber
schon vorher den schwachsinnigen Halbbruder Alexanders zum Könige
ausgerufen. Für die beiden Könige führten Alexanders Feldherren
die vormuudschaftliche Regierung. Bald aber brachen zwischen den
Diadochen, d. h. Nachfolgern, Streitigkeiten aus. Die beiden Könige
wurden ermordet, und die Feldherren Alexanders nahmen selbst den