Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1, Oberkursus)

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301 Königstitel an. Nach vielen Kämpfen kam es im Jahre 301 bei Ipso» 
tn Phrygien zur Entscheidungsschlacht. Aus dem mazedonischen Welt¬ 
reiche entstanden nun mehrere mittlere und kleinere Reiche, wie 
Pergamum, Rhödus, Epirus u. a., und drei Großstaaten: 
1. Mazeäoniea mit Grieckenkanä unter den Nachkommen des 
Generals Antigonus; 2. Ägypten unter den Ptolemäern, den 
Nachkommen des Generals Plolemaus, mit Alexandria als 
Hauptstadt; Z. Syrien, zu dem das südliche Kleinasien, Mesopotamien 
und Teile von Iran gehörten, unter den Seleuciden, den Nach¬ 
kommen des Generals Seleukus, mit den Hauptstädten Antiochia 
am Orontes und Seleucia am Tigris. 
Bald zu Beginn der Diadochenkämpfe machten die Griechen 
noch einmal unter der Führung Athens den Versuch, ihre frühere 
Unabhängigkeit wiederzugewinnen. An der Spitze des Unternehmens 
stand Demosthenes (S. 64). Die Mazedonier schlugen aber den 
Aufstand nieder, und Demosthenes nahm Gift, um nicht lebend in 
die Hände seiner Verfolger zu fallen. 
Zu Ägypten gehörte nach Alexanders Tode Palästina, das 
sich in dieser Zeit eines ungestörten Friedens erfreute und sich dem 
Hellenismus anschloß. Um das Jahr 200 v. Chr. ging Palästina 
in den Besitz der Seleuciden über, und die Juden erfuhren ihres 
Glaubens wegen grausame Verfolgungen. (Vgl. die Makkabäer.) 
Zu den hellenistischen Staaten werden auch die Griechenstädte 
in Sizilien und Italien gezählt. Von ihnen gewann Syrafm» die 
größte Bedeutung. Hier hatte um 400 Dionysius der Altere*) 
eine Tyrannenherrschaft begründet, die Stadt befestigt und den 
Handel sehr gefördert. Syrakus hatte blutige Kämpfe mit Karthago 
(S. 92) zu bestehen, bis es im Jahre 212 von den Römern 
besiegt wurde. Rom unterwarf nach und nach alle Staaten, die 
aus Alexanders Weltreich entstanden waren, so 146 v. Chr. 
Griechenland, im Jahre 63 v. Chr. Syrien und 30 v. Chr 
Ägypten. 
Die iultur des Hellenismus. 
Den Plan Alexanders des Großen, das griechische und das 
orientalische Wesen miteinander zu verschmelzen, suchten seine Nachfolger 
in den neuentstandenen Staaten auszuführen. Griechisch wurde die 
Sprache aller Gebildeten der damaligen Welt. Griechische Sitte und 
Eigenart verbreitete sich im Orient und fand auch in Ägypten 
Eingang. Doch nahmen die Griechen vieles von den zum Teil 
auf hoher Bildungsstufe stehenden Völkern des Ostens an. Man 
*) Vgl. Schiller, Die Bürgschaft.
	        
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