Vorstufe.
Geschichte öer orientalischen Völker.
Vgl. Karte Ia und Ib.
§ 2-
Die Vorzeit.
1. Die Mrzeit des Menschengeschlechtes. Tie Anfänge der Welt¬
geschichte sind der menschlichen Erkenntnis entrückt. Die Heilige Schrist
klärt uns über die Geheimnisse der Vorzeit aus, indem sie uns von der
Erschaffung der ersten Menschen und ihrem Aufenthalte im Paradies,
von ihrem Sündensall und von der allgemeinen Flut erzählt, in der
das verderbte Geschlecht bis aus den gottessürchtigen Noah (oder Noe) und
seine Familie zugrunde ging.
Erinnerungen an den Verlust eines paradiesischen Urzustandes finden
sich auch bei den heidnischen Völkern, wenn ihre Dichter von der Glück¬
seligkeit des „Goldenen Zeitalters" sprechen und von einer großen Flnt
berichten, in welcher das älteste Menschengeschlecht bis aus ein einziges
frommes Paar untergegangen sei. Solche Sagen waren bei den Chinesen
und Indern, bei den Babyloniern, Griechen und Römern bekannt.
2. Die Scheidung der Dotkerstämme. Nach dem Berichte der
Bibel ging von Noahs drei Söhnen, Sem, Ham und Japhet, ein neues
Geschlecht der Menschen aus. Sie bewohnten das Land Sinear und
bauten die Stadt Babel oder Babylon. Vom Himmel wegen ihrer Ver¬
messenheit bestraft (Turmbau in Babel), trennten sie sich feindselig nach
Stämmen und breiteten sich über die ganze Erde ans.
Die Semiten behaupteten außer den Enphratländern auch Arabien,
Syrien, Palästina und Phönizien; die nächstverwandten Hamiten be¬
völkerten Nordafrika; die Japhetiten nahmen Mittelasien bis nach
Indien ein oder wanderten ans dem Wege um das Kaspische Meer nach
Europa aus.