Full text: Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart (Bändchen 4)

38. Siegeslauf der Deutschen Heere 1870. 
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in staunenswerter Ordnung und Schnelligkeit. In der Gegend von Koblenz 
bis Landau nahmen drei große Armeen ihre Aufstellung, um von da 
miteinander zum Angriff vorzugehen. Den Oberbefehl über die ganze 
Streitmacht, die gleich anfangs nahezu 400 000 Mann betrug, später¬ 
hin aber auf mehr als eine 
Million anwuchs, führte der 
73 jährige König Wilhelm 
von Preußen. In seinem 
Hauptquartier befanden sich 
auch die drei Hauptleiter des 
Kriegswerkes und der Politik: 
der Kriegsminister v. Roon, 
der Generalstabschef v. Moltke 
und der Kanzler Graf Bismarck. 
Die Erste Armee unter Ge¬ 
neral Steinmetz rückte durch 
die Rheinproviuz gegen Saar¬ 
brücken bor; die Zweite Armee 
unter dem Prinzen Friedrich 
Karl von Preußen bewegte 
sich durch die bayerische Pfalz 
in der Richtung über Kaisers¬ 
lautern ; die Dritte Armee, 
hauptsächlich die Truppen der 
süddeutschen Staaten umfas¬ 
send und unter dem Kom¬ 
mando des preußischen Kron¬ 
prinzen Friedrich Wilhelm stehend, marschierte von Landau südwärts 
an die elsässische Landesgrenze, wo General Mac Mahon den Angriff 
vorbereiten sollte. 
§ 38. 
Siegeslauf der deutschen Keere 1870. 
1. Die ersten Schlachtentage bei Weißenburg, Wvrth und Spichern. 
Noch vor Ankunft der deutschen Armee hatten die Franzosen die preußische 
Grenzstadt Saarbrücken besetzt (2. Aug.). Dem Siegesjubel, der sich 
darüber erhob, bereiteten aber drei große Niederlagen ein jähes Ende: 
a) bet Weißenburg im Elsaß erfochten am 4. August Bayern und 
Preußen den ersten Erfolg über eine Abteilung Mac Mahons; b) am 
6. August folgte der große Sieg der gesamten Dritten Armee bei W o r t h 
(StnS bem Corpus Imaginum der Phot. Gcsellsch. in Berlin.) 
Abb. 16. Kriegsminister v. Roon.
	        
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