gemeinen Kriegsruhm. Die Römer besaßen erst wenige
Distrikte in Gallien: in 9 Jahren eroberte Casar das
ganze; er war der erste Römer, der über den Rhein
nach Deutschland ging; der erste Römer, der nach Bri-
tanjen, dem jetzigen England, überschifre. Zwar konn¬
te er sich weder in Deutschland, noch in England behauch¬
ten: indeß erwarben ihm diese Züge in noch nie von Rö¬
mern betretene Lander Ruhm, und er gewann sich durch
Freigebigkeit und liebreiche Behandlung seine Kriegge¬
übten Soldaten, so daß sie nachher Alles für ihn zu
thun entschlossen waren. Während er aber hier in Frank¬
reich fern von Rom bloß mit seinen Kriegen und Erobe¬
rungen beschäftiget schien; vernachlässigte er keineswe-
ges den Zustand der Dinge in der Hauptstadt. Er har¬
te dort seine Freunde, dre ihm von Allem Nachricht ga¬
ben, und denen er von Frankreich aus Rath und Geld
schickte; und lag wie ein schlauer Feind im Hinterhalte,
bereit zu jeder Zeit mit gerüsteter Macht hervorzutreten.
Pompejus hatte indeß mit aller Willkür, welche
die Umstande erlaubten, in Rom gewaltet, und wiewol
er Statthalter in Spanien war, ging er gegen alle Sit¬
te und Gesetze nicht nach seiner Provinz, sondern blieb
in der Stadt, und ließ die Provinz durch Abgesandte
verwalten. Die Zeit seiner Statthalterschaft war um,
und Pompejus bat um Verlängerung derselben. Wie
Cäsar dies erfährt, läßt er durch seine giößtentheils be¬
stochenen Freunde für sich anhalten ebenfalls um Verlän¬
gerung seiner gallischen Statthalterschaft; und da Pom-
pejns, obgleich Statthalter Spaniens, doch in Rom
obrigkeitliche Aemter verwalte, so verlange auch er,
daß er als Statthalter Galliens obrigkeitliche Aemter er¬
halte, und in Gallien bleiben könne. Dagegen sprach
Pompejus mit Heftigkeit, brachte den Senat auf seine
Seite, und Casar ward für einen Feind des Vaterlands