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Lager Friedrichs, neben ihm auch Herzog Bogislaw von Pommern,
der bisherige Lehnsmann Heinrichs, der jetzt die kaiserliche Belehnung
nachsuchte und erhielt.
Auch in die Reihen der Anhänger Heinrichs brachte Friedrich
dadurch Abfall, daß er den zu thut, dem Kaiser, Übergehenden Straf¬
losigkeit zusicherte.
Lübeck ergab sich mit Erlaubnis Heinrichs.
Dieser, von allen Seiten verlassen, sah sich endlich gezwungen,
die Gnade des Kaisers anzurufen. Im November 1181 demütigte
er sich zu Erfurt vor dem Kaiser, der nun den Spruch des Fürsten¬
gerichts dahin milderte, daß Heinrich seine Allodien Braunschweig
und Lüneburg zurückerhielt. Doch mußte er auf drei Jahre in die
Verbannung nach England gehen und eidlich geloben, nur mit Ge¬
nehmigung des Kaisers zurückzukehren.
Friedrich, der aus der Lehre, die er empfangen, die Einsicht ge¬
schöpft hatte, daß es nicht gut sei, eine zu große Macht in den Händen
eines Vasallen zu lassen, gab nun die Herzogtümer Sachsen und
Bayern uicht lutgeschmälert in die Hände je eines Fürsten, sondern
trennte von Bayern die Steiermark ab und erhob sie zu einem selb¬
ständigen Herzogtum. Das so geschmälerte Bayern bekam Otto von
Wittelsbach. Sachsen wurde ganz zerstückelt. Westfalen fiel als Herzog¬
tum an das Erzbistum Köln, das östliche Sachsen (ohne Braunschweig
und Lüneburg) kam an Bernhard, den jüngsten Sohn Albrechts des
Bären. Die Grafschaft Stade fiel an Bremen. Seine eigene Macht
vermehrte Friedrich dadurch, daß er gegen Zahluug einer Summe
Geldes die Besitzungen Welfs, des Oheims Heinrichs, erwarb.
Beobachtungen.
Auch Friedrichs innere Politik erfuhr einen Umschwung. Er ließ nicht
mehr in den Händen eines Vasallen eine Macht entstehen, die bent Interesse
be§ Reichs unb bes Kaisertums gefährlich werben konnte.
Die treuen Stützen feiner Macht, bie Bischöfe, beren Macht, weil sie
feine erbliche war, nicht so gefährlich war wie bie laienfürstliche, stärkte er,
wie z. B. bte ber Erzbischöfe von Köln unb Bremen.
War bie Zertrümmerung ber Macht Heinrichs bes Löwen auch uot-
wenbig im Gesamtreichsinteresse, so hatte sie boch bebauerliche Folgen für
bie (Germanisierung unb Christianisierung bes Wenbenlandes. Die Koloni¬
sation im Osten stockte, und feit bte eiserne Hcmb bes gewaltigen Heinrich
fehlte, erhoben sich überall bort bie kleineren Gewalten, Grasen, Stäbte usw.,
und bie an Stelle Heinrichs bort gebietenden Machthaber waren nicht im¬
stande, sie zu bändigen.
^ Der im Anfange ber Regierung Friebrichs beigelegte Streit zwischen
©taufen unb Welsen würbe von neu ent angefacht unb verhieß für später
neue, unheilbrohenbe Verwicklungen.