Full text: Der Uebergang zur Neuzeit (Teil 5)

§ 60. Die Städte unter Karl iv. 
und Wklyel. 
1. Ihre politischen Schicksale. 
Wiederhole Bd. IV, S. 187—191. 
Wie mir in Bd. IV, S. 188 sahen, war es nichts anderes, was die 
Städte erstrebten, als die Erringung der Landeshoheit, indem sie 
1. selbständige Stadtregierung, 
2. eigenes Gerichtswesen, 
3. eigenes Finanzwesen, 
4. eigenes Heerwesen 
zu erlangen suchten und so gleich den Fürsten Territorialmächte zu werden. 
Diese ihre territoriale Selbständigkeit wurde nicht nur vom Kaiser, sondern 
auch von den Fürsten angefochten, und wir sahen, wie sie zu dem Hilfs¬ 
mittel der Städtebündnisse schritten, um ihre Freiheit zu 
verteidigen. Bd. IV, S. 189/90 zeigt uns, wie die süddeutschen Städte 
schwere Kämpfe mit dem Fürstentum zu bestehen hatten, aus denen 
sie freilich nicht als Sieger auf dem Schlachtfelde hervorgingen, die aber 
dennoch ihre territoriale Selbständigkeit förderten. 
Auch die norddeutschen Städte hatten schwer um ihre Eristenz zu 
ringen, aber nicht gegen Kaiser und Fürstentum, sondern sogar mit letzterem 
im Bunde, und zwar gegen Mächte des Auslands, die ihren Seehandel, 
die Grundlage ihrer Existenz bedrohten, und sie, die zum Hansebund 
zusammengeschlossenen norddeutschen Städte, errangen hier glänzende 
Erfolge. 
König Waldemar Atterbag von Dänemark begann eine eigene Flotte 
zu bauen unb reinigte mit Hilfe Lübecks bie Ostsee von Piraten. 1360 
unterwarf er Jütlanb unb begann einen Krieg gegen Schweben, in 
dem er Schonen eroberte unb so ben Sunb in bänische Hänbe brachte. 
Das gefährbete bie Heringsfischerei ber Hansestäbte, bie ben Sunb zur 
Durchfahrt nach ben norwegischen „Heringsgrünben" gebrauchten. 
Eie forberten von Walbemar Bestätigung ihrer alten Privilegien, boch 
»Br, Deutsch« Geschichte. V. 1
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.