Full text: Das Mittelalter (Bd. 2)

Büchner: Die romanische Kunst. 125 
und so die Wandflüche unterbrechen, das Vorbild des Triforiums, der 
unter den Fenstern des Mittelschiffs rings umlaufenden Säulenstellung der 
Goük. Die romanische Säule ist sehr mannigfaltig. Der Fuß ist im 
wesentlichen der attischen Basis nachgebildet, wobei dem unteren Wulst 
vielfach zum Abschluß ein absteigendes oder zurückgebogenes Eckblatt 
beigefügt wird. Das Kapital zeigt anfänglich häufig eine Annäherung 
an das korinthische, gemeinhin erscheint es als Würfelkap itäl, nach 
oben quadratisch, nach unten derart abgerundet, daß vier schmucklose oder 
mit reichem Zierat meist aus Pflanzenformen umkleidete, halbrunde, senk¬ 
rechte Flächen übrig bleiben; in der späteren Zeit findet sich auch häufig 
ein zierliches kelchartig gebildetes Kapitäl. Der Schaft zeigt keine Kanne¬ 
lierung, dagegen in der späteren Zeit eine nicht selten etwas willkürliche 
Verzierung durch Flechtwerk, schräg umgewundene Bänder, oder bei 
Romanische Würfelkapitäle. 
unbedeutender Belastung durch spiralige Jneinanderschlingung mehrerer 
Sänlchen. Die Wand wird im Innern gegliedert durch ein hervortretendes 
wagerechtes Band, von welchem bisweilen senkrecht Mauerstreifen auf 
die Pfeiler herabsteigen, durch die Emporenfenster oder das umlaufende 
Triforium, nach außen durch senkrecht aufsteigende Mauerstreifen, Lisenen, 
welche oben durch den aus kleinen Rundbogen gebildeten Bogenfries 
verbunden sind. Außer demselben besitzt der geschmücktere romanische 
33au an Gesimsen, Portalen re. eilte große Zahl anderer Friesformen, 
kn Zacken-, Schachbrett-, Schuppenfries u. a. Die rundbogig abgeschlossenen 
Fenster sind klein; besonders an den Türmen erscheinen sie häusig zu 
zweien oder dreien gekuppelt, durch einen gemeinsamen Bogen überspannt; 
nicht selten läuft in der Zeit der reichen Entwickelung um die Apsis und 
die Kuppel der Vierung eine vollständige Bogengalerie. Besonders ge¬ 
schmückt wird das Portal, nach innen abgeschrägt, von Säulcheu und 
darauf ruhenden Rundbogen eingefaßt, zwischen den ersteren bisweilen 
Heiligengestalten; bei wagerechtem Abschluß findet sich darüber ein Bogen-
	        
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