Die Eroberungszüge des Drusus am Rhein 12—9 y. Chr. Nr. 1 a. Die Feldzüge an der Donau 15 vor nnd 6 nach Chr. Geburt.
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Drusus 15 v. Chr.
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Argentoratum
Flufs sich teilt, durch 2 Festen Clivia (Cleve) und Elten
und weiter durch die Rheinarme gesichert; aufwärts
von hier wird bis Mainz die ganze linke Flufsseite durch
feste Lager und Kastelle geschützt (vielleicht 50).
Vom Mittelrhein bis etwa nach Regensburg deckt dann
der von späteren Generationen besser ausgebaute Pfahl
oder Limes S.W.-Germanien. Dieses Gebiet, das minder
gefährdet war, wurde durch diesen Schutz vor dem Ein¬
fluten germanischer Stämme ausreichend geborgen.
Die wichtigsten Plätze an dem Unterrhein, dessen
Verteidigung demnach der Linie Cleve-Mainz zufiel,
waren castra Vetera, Colonia Agrippina und Moguntiacum.
Jeder hatte 2 Legionen (zu je 6100 M.), eine Brücke und
auf dem rechten Ufer einen Brückenkopf, z. B. Castellum
(Kastell), castrum Divitense (Deutz). Auch Bonn hatte
wegen der Nachbarschaft der Sugambrer Brücke und
Brückenkopf (Gesonia).
Den besten Schutz für diesen Unterrhein suchte
Drusus aber in der Bezwingung der Vorlande. Rechts
gedeckt durch die Anfänge des Limes, liefs er links für
die Zwecke des Angriffs die fossa Drusiana zwischen
Rhenus und Yssala anlegen, um im Norden über die
Watten von der Flanke aus den Germanen beizukommen.
Die 4 Eroberungszüge.
12 Nachdem Drusus zuerst mit einem Streifzug zu Lande
von Elten aus die Usipier und ihre Nachbarn zur Ruhe
gebracht, fährt er mit einer Flotte durch die fossa
Drusiana und den lacus Flevo nach der Ems und nach
der Weser, um hier Bundesgenossen zu gewinnen. —
Befestigung an der Emsmündung. — Die Brukterer
werden bezwungen.
11 Quer durch das Gebiet der Marser bis an die Weser
(wie 775/6 Karl der Grofse). Nach dem Kampfe bei
Arbalo wird am Ostende der westfälischen Ebene (wohl
vor Paderborn) Aliso angelegt.
10 Besiegung der Sugambrer und Chatten.
9 Unter heftigen Kämpfen mit den Chatten und Her¬
munduren dringt Drusus bis zu den Cheruskern und
dann sogar zur Elbe! — Auf dem Rückwege stirbt der¬
selbe (zwischen Elbe und Saale).
C. Durch diese Unternehmungen ist den Römern der Nieder¬
rhein und sein Vorland gesichert. — Die Sugambrer (40 000)
werden im Jahre 7 v. Chr. auf der linken Rheinseite
zwischen Rhein und Maas angesiedelt (Gugerner, Goch). —
Die Markomannen dagegen ziehen sich unter Marbod nach
Böhmen. — Das durch diese Wanderungen frei werdende
Land zwischen Rhein, Donau und Limes wird als Zehnt¬
land in dauernde Pacht gegeben und von Römern, Galliern
und Deutschen in Besitz genommen. — Rom ist in Begriff,
auch Deutschland zu romanisieren.
6 nach Chr. Sentius Saturninus sucht mit 3 Legionen vom
Rhein aus und Tiberius mit 7 ! von Carnuntum aus
das Markomannenreich Marbods, das letzte Bollwerk der
Germanen, zu zertrümmern. Das Unternehmen scheitert,
trotzdem beide Feldherren sich in Böhmen schon sehr
nahe gekommen, an einem Aufstande in Pannonien.
9 n. Chr. Varus im Teutoburger Walde vernichtet; damit
sind die grofsen Erfolge der letzten Jahre verloren.
„Arminius haud dubie liberator Germaniae.“
A. Cäsar hatte als Grenze den Germanen den Rhein zuge¬
wiesen (58, 55, 53). Auch hatte er von Aquileja aus Roms
Macht nach der Donau hin ausgedehnt (Forum Julium,
Julisclie Alpen). — Seine Absicht, Rhein und Donau zur
Grenze Roms zu machen und alle Zwischengebiete dem
Reiche einzuverleiben, wurde von Augustus zu Ende ge¬
führt. Zu diesem Zwecke verpflanzte Augustus
37 die Ubier an die linke Rheinseite als „Wacht am Rhein“
gegen die allzeit unruhigen Sugambrer (ara Ubiorum,
jetzt Köln);
35/33 unterwarf das durch Fruchtbarkeit und Lage gleich
wertvolle Pannonien und erreichte so in ihrem Mittel¬
läufe auch die Donaugrenze.
16 Die Niederlage des Lollius brachte neue Anregung zur
Regelung der Flufsgrenzen.
15 Die bis dahin von den Römern noch nicht betretenen
mächtigen Centralalpen wurden durch Tiberius und
Drusus durchquert, die schwach bevölkerten Länder
Raetien, Vindelicien und dann auch Noricum unter¬
worfen und auch hier im Oberlaufe die Donau zur
Grenze gemacht.
B. 12/9 Noch wichtiger war die Sicherung der römischen
‘ ' Grenze am Niederrhein. Diese Aufgabe fällt dem genialen
und energischen Drusus zu. Zunächst wird an der
Stelle, wo der Strom fast im rechten Winkel nach
Holland abbiegt und von wo aus das Eindringen ger¬
manischer Stämme in die Ebenen nördlich von Eifel
und Ardennen am besten überwacht und verhindert
werden konnte, die älteste Befestigungsanlage castra
Vetera gebaut. Dieses hochgelegene Lager (jetzt Fürsten¬
berg bei Xanten) war gleichzeitig auch für den etwaigen
Angriff, die Lippe hinauf, besonders gut gelegen und von
Augustus persönlich ausgesucht worden. Abwärts den
Rhein werden die befreundeten Bataver da, wo der