Full text: Karten und Skizzen aus der Geschichte des Mittelalters (Bd. 2)

die Schulwissenschaften gerechnet, die man ungestraft wieder vergessen mag, wenn nur die allgemeinen 
Eindrücke geblieben sind. Es ist ja auch vollkommen berechtigt, dafs die neuere Geschichte besonderer 
Schätzung sich erfreut, denn die grofsen Fragen, die unsere Zeit bewegen, wurzeln ja doch noch mehr 
in den letzten Jahrhunderten, als in früheren Perioden: die Beziehungen sind wenigstens noch un¬ 
mittelbarer einleuchtend. Nun ist es eine alte Klage, dafs die neueste Zeit auf den Schulen nicht ge¬ 
nügend behandelt wird. Auf die Gründe wollen wir hier nicht eingehen. Die Thatsache an sich ist 
es, mit der wir zu rechnen haben. Wir müssen deshalb über jedes Hiilfsmittel erfreut sein, das uns 
hilft, die Lücken durch eigenes Studium auszugleichen. Bücher sind gut, aber nicht immer ausreichend; 
und wo sich eine Möglichkeit bietet, die Anschauung zu Hülfe zu nehmen, da sind wir dankbar. In 
diesem Sinne haben wir den ersten Band des obengenannten Werkes vor Jahresfrist begrüfst, der 
nun in zweiter, wesentlich vervollkommneter und vermehrter Gestalt vorliegt, und so begrüfsen wir 
die beiden anderen Bände, II, eine zurückgreifende Fortsetzung von 1517 — 1789, und III, eine Er¬ 
gänzung, enthaltend die aufaerdeutschen Länder. Die Tafeln geben nun nicht blofs den durch bunte 
Linien angedeuteten Gang der Kriege, sondern, und das ist ein grofser Vorzug des Werkes, es sind 
am Bande eine genügende Anzahl Notizen beigegeben, so dafs man die Tafeln erst richtig lesen 
lernt. . . . Für welche Altersstufe ist das Werk geeignet? Wir möchten es klassisch nennen, denn 
wenn auch der Vater es am meisten ausnutzen wird, so bietet es doch den halbwüchsigen Kindern 
schon so viel, dafs unseres Erachtens auch diese schon die gröfste Freude und — zumal von I und 
II — den gröfsten Nutzen haben werden. 
Zeitschrift für lateinlose höhere Schulen: Die zeichnende Darstellung erobert ein Gebiet 
nach dem ändern; mit dem vorliegenden Werke aber wird ein ganz bedeutender Schritt nach vorwärts 
gethan. Man besitzt allerdings schon längst eine Reihe historischer Atlanten für den Schulgebrauch, 
die dem Geschichtsunterrichte wesentlich zur Erleichterung dienen. Dasjenige aber, was bisher fehlte, ist 
die Veranschaulichung der Feldzüge und der Kriegslage für besonders wichtige Zeitpunkte und eine 
ausreichende Anzahl von Schlachlplänen. 
Solche „Diagramme“ werden im vorliegenden Werke in höchst übersichtlicher Ausführung ge¬ 
boten, und zwar ist alles in ausreichender Weise mit den nötigen Erläuterungen versehen. 
Man mag die Karten über den dreilsigjährigen Krieg, über die Raubkriege Ludwigs XIV. und 
den spanischen Erfolgekrieg, über den nordischen Krieg, über die Kriege Friedrichs des Grofsen oder 
Napoleons betrachten, überall wird die Situation mit einem Schlage klargelegt. 
Abgesehen davon, dafs der Geschichtsvortrag durch diose Zeichnungen erst zum richtigen Ver¬ 
ständnis und zur vollen Klarheit gelangt, liegt in diesen Veranschaulichungen zugleich ein Avirksames 
mnemotechnisches llülfsmittel. Der Lehrer braucht nur zu fragen, und das entsprechende Kartenbild 
steht sofort vor dem geistigen Auge des Schülers, der jetzt nur abzulcsen braucht, was er vor sich 
sieht. Es ist ja eine bekannte Erscheinung, dafs das Gedächtnis ganz aufserordentlich durch räumliche 
Beziehungen unterstützt wird. Was man so mit Hülfe der Karte dem Gedächtnis eingeprägt hat, ist 
gerade das Wesentliche und bedeutet weit mehr, als auswendig gelernte Jahreszahlen und Regenten¬ 
tabellen. 
Das von Herrn Rothert dargebotene Hiilfsmittel ist etwas ganz Vortreffliches. Möge ihm die 
verdiente Verbreitung bcschieden sein. 
Hagen i. W. Holzmüller. 
b) über die „Aufserdeutsche Geschichte der letzten Jahrhunderte“ : 
„Der Rektor“: Wir haben gelegentlich der Besprechung des ersten Bandes auf die Vorzüge 
dieses originellen Werkes aufmerksam gemacht, und wir freuen uns, dafs auch in diesem Bande die 
eigentümlichen Ideen des Verfassers in geeigneter Weise zur Durchführung gelangt sind, so dafs das 
Werk als eines der besten Hiilfsmittel bei Erteilung des Geschichtsunterrichtes bezeichnet werden kann. 
Hamburgisclie Sclmlzeitung: Ein eigenartiges, interessantes und sehr praktisches Werk! Es 
wird sowohl dem Geschichte-Studierenden als dem, der sich über einen hervorragenden historischen 
Werdeprozefs rasch orientieren will, wesentliche Dienste leisten. Die Karten zeichnen sich durch 
aufserordentliche Deutlichkeit aus; die kriegerischen Operationen werden durch leicht zu unter¬ 
scheidende farbige Linien veranschaulicht; der erläuternde Text ist in seiner Knappheit und Über¬ 
sichtlichkeit geradezu musterhaft. Wir zweifeln nicht daran, das dieser Teil des Rothertschen Werkes 
sich ebenso wie die beiden vorhergehenden zahlreiche Freunde erwerben wird. 
Kölnische Zeitung: Auch dieser Band verdient dieselbe günstige Aufnahme nicht nur der 
Lehrer und Schüler, sondern auch des gröfseren Publikums. Denn mehr als je stellt die Gegenwart 
mit ihren politischen Fragen die gröfsten Anforderungen an das Verständnis und die Kenntnis der 
geschichtlichen Vorgänge und der Gegenden und Orte, in denen sie sich abgespielt haben. Wer kann 
die so unendlich wichtigen Ereignisse in den fernen Weltteilen, in den Colonien, in Asien, Afrika, 
Amerika, Australien verstehen, wenn er nicht ein klares Bild von dem Werdegang ihrer Geschichte 
erhalten hat. Wohl liegen grofso und kleinere Geschiclitswerke in Masse vor, aber es gebricht den 
meisten heute an Zeit, sie durchzustudieren; wie schwer ist es beim Durchlesen der Zeitungsnachrichten, 
auf den mit Tausenden von Namen bedeckten Karten unserer trefflichen geographischen Hiilfsmittel 
den bezeielmeten Ort rasch und dem Verständnis helfend zu finden. Da sind diese Skizzen, die durch 
die gute Ausführung und den kurzen, aber die Sachlage völlig deutlich machenden Text mehr als 
Skizzen sind, aufserordentlich wertvoll. Wenn wir z. B. die Karten und Skizzen nennen von dem 
nordamerikanischen .Freiheitskampf 1773 — 83, Napoleon in Ägypten, England und Frankreich in Ost¬ 
indien oder von Englands neuester Geschichte, Rufslands neuester Entwicklung, der Teilung Polens 
und seiner spätem Entwicklung u. s. w., so dürfte damit wohl genügend auf die reiche Fülle von 
Material hingedeutet sein, welche dieses neue Rothertsche Kartenwerk darbietet. Wie die frühem 
Werke, so zeichnet auch dies dieselbe Korrektheit, Klarheit und Anschaulichkeit aus. 
Strafsburger Post: Seine früheren, allseitig als vorzüglich anerkannten Unterichtswerke hat 
der Verfasser durch das vorliegende ergänzt. Der geschichtliche Unterricht stöfst bei den Schülern 
ganz besonders auf Schwierigkeiten im Verständnisse, wo es sich um das Verstehen von Feldzügen 
ÜBT* Fortsetzung am Sclilufs des Buches!
	        
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