Full text: Karten und Skizzen aus der Geschichte des Mittelalters (Bd. 2)

und Schlachten handelt. Die bisher in den Schulen gebräuchlichen historischen Atlanten vermögen 
wegen ihres kleinen Mafsstabes diese Schwierigkeit nicht wegzuschaffen. In den Diagrammen 
Rotherts wird eine knappe, leicht übersichtliche und verständliche Veranschaulichung der Feldzüge 
und der Kriegslage für besonders wichtige Zeitpunkte und eine genügende Anzahl von Schlachtenplänen 
gegeben. Den Karten und Skizzen ist stets ein Gerippe der Ursache- der Kriege, jhrcs Verlaufes und 
lher folgen beigegeben. Nicht nur für den Schulgebrauch halten wir Rotherts Diagramme vorzüglich 
geeignet, sondern auch für den allgemeinen Gebrauch. Man kommt nur zu oft in die Lage, bei der 
täglichen Lektüre sich schnell einen Kriegabschnitt klar machen zu müssen. 
Berner Bund: Im Laufe der Zeit hat sich bei mir die ketzerische Idee immer mehr zur Gc- 
wifsheit ausgebildet, dafs historische Atlanten in der Hand des Schülers eigentlich blutwenig nützen; 
da wird schnell aufgeschlagen, herumgeschnaust, der Ort oder das Land, von dem die Rede ist, gesucht, 
und überzeugt von seiner Gewissenhaftigkeit klappt dann der Schüler das Ding wieder zu, ohne eine 
echte, bleibende Vorstellung von der Örtlichkeit historischer Vorgänge zu besitzen. Deswegen greife 
ich so oft als möglich zur Kreide und zeichne mit ein paar markanten Strichen eine Situation, einen Plan 
an die Tafel und glaube, damit das Verständnis historischer Ereignisse erleichtert und gefördert 
zu haben. 
Aus diesem Grunde nahm ich auch das vorliegende Buch von Rothert mit 15 gefalzten, auf 
der Seite und unten mit begleitendem Texte versehenen Karten nur mifstrauisch in die Hand. Aber 
mit jeder Karte, die ich durchstudierte, vermehrte sich mein Interesse; denn Rotlierts Werk ist nicht 
ein historischer Atlas im landläufigen Sinne, sondern es bietet nur Skizzen zur Illustration des Ge¬ 
schichtsunterrichts, wie ich sie zum Teil schon oft selbst an die Tafel gezeichnet habe. Die Auswahl 
der historischen^ Vorgänge ist trefflich, die Zeichnung flott, die Farben fallen gut in die Augen, und 
der Text meinetwegen hätte er auch fehlen können — bietet in zum Teil origineller Weise das 
Notwendige zur Erklärung. Rotherts Buch wird jedem Geschichtslehrenden und -lernenden die besten 
Dienste erweisen. 
Schwiib. Merkur> Stuttgart: Diese Tafeln sind eine Ergänzung zu den Karten und Skizzen aus 
der vaterländischen Geschichte, die dem Verfasser grofse Anerkennung geschaffen haben. Zur raschen 
und sicheren Ergänzung^ wird wohl der Geschichtslehrer für seine Schüler ein besseres und zugleich 
einfacheres Hiilfsmittel nicht in die Hand bekommen. Oft genügt ein einziger Blick, um sich über den 
Gang der Hauptereignisse eines Feldzugs klar zu werden und sich .ein nur schwer verwischbares 
geistiges Bild derselben zu machen. Der Verf. hat diesmal namentlich die Geschichte Englands und 
Rufslands berücksichtigt. 
c) über die Neuere Zeit“ (1517—1789): 
Preufs. Schulzeitung: Das ist eine eigenartige Erscheinung, wie sie unsere Litteratur wohl 
noch nicht aufzuweisen haben dürfte. Das Kartenwerk enthält nur das notwendigste Material, das 
für den Schauplatz der Handlung unbedingt notwendig ist; dadurch aber gewinnen die Karten an 
Übersichtlichkeit, so dafs man die Stellung der einzelnen Heeresabteilungen leicht erkennen und ver¬ 
folgen kann. Der den einzelnen Karten beigegebene Text ist scharf gegliedert und übersichtlich gruppiert, 
was zur Einprägung und Wiederholung bedeutungsvoll ist. Für den Geschichtslehrer ist das Werk 
überaus brauchbar; es wird ihm bei seinen Vorbereitungen gute Dienste leisten. Wir können nach 
genauer Kenntnisnahme diese Skizzen bestens empfehlen. 
Kölnische Zeitung: Von dem von uns schon einmal warm empfohlenen Kartenwerk: Professor 
Dr. E. Rothert, Karten und Skizzen aus der vaterländischen Geschichte der letzten 100 Jahre, ist 
nunmehr die zweite Auflage erschienen, aus der die wenigen damals bezeichneten Mängel und Fehler 
beseitigt worden sind. Unsern frühem lobenden Bemerkungen können wir nunmehr noch anschliefsen, 
dafs das Werk durch wichtige Zusätze entschieden wertvoller geworden ist. So sind hinzugekommen 
der russische Feldzug 1812, der deutsche Bund und die Einheitsbestrebungen, die erste Entwicklung 
der deutschen Eisenbahnen bis 1847 — eine sehr lehrreiche und interessante Karte, die zugleich auch 
noch die internationalen Bahnen im Jahre 1894 enthält — und der italienische Krieg 1859? In dem¬ 
selben Verlage hat Rothert noch ein anderes Kartenwerk herausgegeben, das gleichfalls das volle 
Interesse der Schüler und des Publikums beanspruchen mufs: Karten und Skizzen aus der vater¬ 
ländischen Geschichte der neuern Zeit (1517 —1789). Vielleicht in noch höherm Grade als bei den 
geographischen Darstellungen der neuesten Geschichte ist eine klare, übersichtliche Zeichnung auf 
diesem so unendlich verwickelten und verwirrten Bilde des deutschen Staatenwesens und -Lebens not¬ 
wendig. So nehmen mit Einem Schlage die gewaltigen Begebenheiten der Reformation, des SOjähr. 
Krieges, der Raubkriege Ludwigs XIV , des spanischen Erbfolgekrieges, des nordischen Krieges u. s. w! 
vor unsern Augen fast plastische Gestaltung an, vor allem aber lernen wir aus den für die Kriege 
Friedrichs des Grofsen mit der gröfsten Sorgfalt gearbeiteten zahlreichen Karten und Skizzen die 
ungeheuren Leistungen des Heldenkönigs erst vollkommen verstehen. So möge auch dieses neue Werk 
allen, die sich für Geschichte interessieren, warm empfohlen sein, für Lehrer und Schüler wird es 
ebenso wie das erste ein vortreffliches Hiilfsmittel beim Unterricht wie beim Studieren bilden. 
Kölnische Volkszeitung: Die erste Auflage des ersten Teiles, 1893 erschienen, ist an dieser 
Stelle schon besprochen worden. Wenn von einem wissenschaftlichen Werke dieser Art binnen 
Jahresfrist eine neue Auflage nötig wird, so ist das ein bedeutender Erfolg. Wir haben persönlich 
Gelegenheit gehabt, die Darstellungen des Verfassers beim Gymnasial-Unterricht zu verwerten; wir 
finden, dafs Zeichnungen nach Art dieses Kartenwerkes, mit ein paar Strichen an der Wandtafel 
entworfen, ungleich mehr das Verständnis der Schüler wecken, die Aufmerksamkeit fesseln, als sonst 
der lebendigste Vortrag. Auch in Offizierskreisen ist das Kartenwerk als eine praktische Grundlage 
zu kriegsgeschichtlichen Studien bezeichnet worden. Der zweite, neue Teil stellt sich dem ersten 
ebenbürtig znr Seite. Wir zweifeln nicht, dafs auch er seinen Weg finden wird. Gerade die ziel- 
bewufste Einfachheit der Rothertschen Darstellungen giebt ihnen ihre einzig geartete Anschaulichkeit. 
So übersehen wir im zweiten Teile gleichsam mit einem Blicke die politischen Bestrebungen Karls V. 
besonders den schmalkaldischen, dann den dreifsig jährigen Krieg in seinen Hauptzügen, die Raubkriege 
Wenden!
	        
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