Full text: Karten und Skizzen aus der vaterländischen Geschichte der Neueren Zeit ([Bd. 3])

Nr. 1. 
Nr. 2 a. 
Nr. 2 b. 
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Äufsere Geschichte der Reformation. 
1552 Passauer Vertrag. Vorläufig Friede und Freilassung 
der gefangenen Fürsten. 
1555 Augsburg: Endgültiger Religionsfriede. 
1. Nur die Lutheraner erhalten die freie Religionsübung. 
2. „Cuius regio, eius religio.“ (Recht der Auswanderung 
gewährt.) — Für geistliche Besitzungen wird 
3. das Reservatum ecclesiasticum verlangt, aber evan- 
gelischerseits nicht zugestanden. 
Der Freilieitstrieg der Niederlande 1567/1609. 
Philpp II. (1555/1598), König von Spanien und 
den Nebenländern, aber nicht römischer Kaiser, 
will nach dem Frieden mit Frankreich (1559 
Chateau-Cambresis) die Niederlande 1. von Deutsch¬ 
land trennen und 2. katholisieren. 
A. Ausgangspunkte: 
1. Die Entfernung der Truppen 1559 gefordert 
und 1561 zugestanden. 
2. Abberufung Granvellas verlangt. — 1564 
gewährt. 
3. Beseitigung der 3 Erzbistümer (Utrecht, 
Hecheln, Cambray) und der 15 Bistümer 
endgültig abgelehnt. 
4. Die Proklamation des Tridentinums (1545/63) 
führt zum Compromifs von Breda (1565) 
und dieser 
1566 zum Aufzug der Adeligen in Brüssel; in¬ 
folge davon demonstriert das Volk in seiner 
Weise und zerstört 400 Kirchen und Kapellen. 
B. Dagegen antwortet Philipp ebenfalls mit Ge¬ 
walt und sendet 
1567/73 Alba. Sein Mittel Härte und Strenge. 
1. Rat der Unruhen, Führer beseitigt. — 
Egmont und Hoorn hingerichtet. 
2. Besteuerungen (1 %, 5 %, 10 %). Water- 
geusen. (1572 Brielle, 1573 Middelburg 
genommen.) 
1573/76 Requesens. Milde und Ordnung. 
1574 Er siegt auf der Mooker Heide, 
kämpft aber unglücklich vor Leiden 1575 
(Universität). 
1576/78 Don Juan d’Austria. Diplomatische 
Mittel. 
1576 Genter Pacifikation: Politische Fx*ei- 
heiten und Entfernung der Truppen 
erstrebt. 
1577 Don Juan erkennt die Pacifikation an, 
steigert aber dadurch den religiösen 
Gegensatz der nördlichen Provinzen. 
1578 Auch die Niederlage bei Gembloux ent¬ 
mutigt Wilhelm von Oranien nicht. 
1578/1592 Alexander Farnese. Feldherrntalent. 
1579 Utrechter Union. 
1581 Formeller Abfall der 7 nördlichen 
Provinzen (s. Karte, Groningen erst 1594). 
1584 Wilhelm von Oranien in Delft ermordet, 
aber ersetzt durch Moritz von Oranien. — 
(1583 Neufs genommen u. Truchsefs’scher 
Krieg beendet.) — 
1585 Antwerpen fällt, aber es kommt 
1586 Leicester und als 
1587 Maria Stuart hingerichtet wird, 
1588 sendet Philipp II. gegen England die 
Armada. 
B. Umschwung. 
1. Zersplitterung der spanischen Kräfte nach 
3 Seiten. England, Holland, Frankreich. 
(Krieg der 3 Heinriche.) 
2. Alexander Farnese f 1592- 
Letzter Versuch Philipps zur Erhaltung der 
Niederlande durch Übertragung derselben an 
eine Secundogenitur. (Erzherzog Albrecht von 
Österreich und die Infantin Klara Isabella.) 
1600 Der Sieg der Niederländer bei Nieuwpoort 
und ihr verzweifelter Widerstand in Ost¬ 
ende führt 
1609 zum Waffenstillstand und 
1648 zum endgültigen Verzicht Spaniens. 
C. Spaniens Rückgang. — Hollands Aufschwung. 
1. politisch: siehe den 30jährigen Krieg und 
Ludwig XIV. 
2. merkantil: Ostindische Compagnie 1602. 
3. wissenschaftlich: Leiden. 
4. künstlerisch: Rubens, Rembrandt u. a. 
5. kirchlich: Reges kirchliches Leben, auch 
Sektenbildung und Verfolgung (Arminianer). 
Karls V. Kriege mit dem Anslande. 
Das Verhalten Karls V. zur Reformation ist wesentlich 
heeinüufst durch die auswärtigen Kriege (mit Franz I. von 
Frankreich und mit den Mohammedanern). 
A. Frankreich, jetzt einig und grofs, will nicht die Um¬ 
klammerung durch die Habsburger ertragen. Durch die 
Kaiserwahl Karls V. 1519 ist diese Lage noch unerträg¬ 
licher geworden. 
Besondere Forderungen: Karl V. verlangt Burgund (1477) 
und Mailand (1515). — Franz I. dagegen Neapel (1504) und 
Navarra (1512). 
B. Der eigentliche Kampf bewegt sich um das Herzogtum 
Mailand. — Das Kriegsglück wechselt ununterbrochen. 
1» Krieg 1521/1525. 
1521 u. 1522. Pescara und Colonna gehen vor, vertreiben 
Lautrec aus Mailand 19/11 21 und verdrängen ihn 
auch nach dem Siege bei Bicocca (27/4 22) aus dem 
Herzogtum Mailand. 
1523 Beide weichen zurück vor Bonnivet, der Mailand an-' 
greift, doch können sie 
1524 durch Schärtlin von Burtenbach und Bourbon verstärkt, 
wieder vergehen und nach dem Siege an der Sesia 
(Bayard) bis in die Provence Vordringen. jünuVSk ■ 
1525 Die Kaiserlichen, durch Krankheiten geschwächt, 
weichen vor Franz zurück bis Pavia, wo sie, durch 
neue Verstärkungen von Frundsberg und Bourbon 
gekräftigt, dem König Franz Sieg und Freiheit rauben. 
C. 1526 Im Frieden zu Madrid werden Karl die streitigen Länder 
zugestanden. Dagegen die heilige Ligue von Cambray. 
2. Krieg 1527/1529. 
A. Rache an dem Papst, dem Haupte der heiligen Ligue — 
Geldnot. 
B. 1527 Karl von Bourbon macht von Piacenza aus einen 
Plünderungszug nach Rom und stirbt beim Sturm. — 
Frundsberg, gegen den gemeutert wurde, war schon 
vor dem Angriff auf diese Stadt am Schlage gestorben. 
1528 Zur Vergeltung ziehen die Franzosen unter Lautrec von 
Marseille nach Neapel, müssen aber die Landbelagerung 
wegen der Pest und die Einschlielsung auf dem Wasser 
wegen des Abfalles von Andreas Doria aufgeben. 
C. Damenfriede zu Cambray. Burgund verbleibt bei Franz. 
Mailand vom Kaiser an Franz Sforza. Dem Kaiser 2 Mill. 
Kronen für Auslieferung der Söhne des französ. Königs. — 
1535 Karl V., der den Johannitern gegen die Verpflichtung, 
die Ungläubigen zu bekämpfen, Malta gegeben hatte, 
wird in einen Krieg gegen den Korsaren Chaireddin 
Barbarossa in Tunis verwickelt. — 20 000 gefangene 
Christen befreit. -- Franz Sforza f. 
3. Krieg 1536/1538. 
A. Franz verlangt das durch den Tod Sforzas freigewordene 
Mailand. 
B. Die Kaiserlichen gehen vor bis Marseille, müssen aber das 
verödete Land (Montmorency) wieder verlassen und weichen 
über Piemont zurück, das Franz besetzt und fest hält. 
C. Zehnjähriger Waffenstillstand. Franz behält Piemont. 
1541 Vergeblicher Zug Karls V. nach Algier. 
4. Krieg 1542/1544. 
A. Franzens vereitelte Hoffnungen auf Mailand. 
B. Nachdem Wilhelm von Cleve (Geldernsche Erbschaft) vom 
Kaiser 1543 bezwungen und die Reformation aufgegeben hat, 
geht dieser tief in Frankreich hinein und kommt fast bis 
Paris, doch gelangt sein Bundesgenosse Heinrich VIII. von 
England nicht über Boulogne hinaus. 
C. Friede von Crespy: Mailand für einen Sohn Franz I. in 
Aussicht gestellt. 
Nunmehr hat Karl V. die Möglichkeit, ungestört in 
Deutschland die Reformationsfrage zu erledigen. (Siehe 
den Sehmalkaldischen Krieg.) 
A. Entwicklung der Reformation bis zur ersten Anerkennung. 
1517 Luthers Thesen gegen den Mifsbrauch des Ablasses. 
1519 Leipziger Disputation. (Luther wird sich des Gegen¬ 
satzes zu der Autorität des Papstes und der Konzilien 
bewufst). — Das Zwiegespräch führt zum Bann 1520 
und zur 
1521 Acht in Worms. Luthers Lehre trotzdem im Reiche auf¬ 
genommen von Rittern, Bauern, Städten und Fürsten. 
1523 Landstuhl. Bewegung der Ritter niedergeschlagen. 
1525 Königshofen u. Frankenhausen. Bauernaufstand unter¬ 
drückt. Die Fürsten aber (Kurf. Sachsen, Preufsen u. a.) 
wenden sich der Reformation zu und bringen dieselbe 
zur Anerkennung. Desgl. die Reichsstädte. 
1527 Ausdehnung der Reformation über die Grenzen Deutsch¬ 
lands hinaus. (Schweden, Dänemark und Norwegen.) 
1529 Religionsgespräch in Marburg. Vergeblicher Versuch 
einer Verständigung Luth.ers mit Zwingli und den 
Schweizern. Reichstag zu Speier verbietet weitere Aus¬ 
breitung. (Cambray: Friede mit Frankreich.) 
1530 Reichstag zu Augsburg: (Confessio — Confutatio — 
Apologia) Rückkehr zur kathol. Kirche binnen 1 Jahre! 
1531 Ausführung dieses Beschlusses durch die Stiftung des 
Schmalkaldener Bundes und durch die Türkennot 
verhindert. 
1532 Nürnberger Religionsfriede. 
B. Weitere Ausbreitung der Reformation. 
1534 Württemberg und viele Reichsstädte. 
1535 Münster. Die mafslose Bewegung wird gemeinsam 
niedergeschlagen. 
1536 Pommern; ebenso 
1539 Herzogtum Sachsen und Brandenburg. 
1543 Cleve und Köln. 
1545 Braunschweig. — Diese letzten Reformationen, dazu 
die Weigerung der Protestanten, das Konzil in Trident 
zu besuchen, führt zur 
C. Gewaltsamen Auseinandersetzung. 
I. Kaiser im Vorteil. — Schmalkaldischer Krieg 1546/47. 
a) Bei Donauwörth verschanztes Lager der drei zögern¬ 
den Gruppen der Schmalkaldener: 
1. Die unmittelbar bedrohten Südwestdeutschen, 
deren Führer Schärtlin von Burtenbach die 
„Ehrenbürger Klause“ zeitig sperren will. 
2. Der energische, allezeit schlagfertige Landgraf 
Philipp von Hessen dringt ebenfalls mit seinen 
Vorschlägen, den Kaiser anzugreifen, nicht durch. 
3. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, lange 
zögernd, kehrt endlich nach Hause, sobald Herzog 
Moritz von Sachsen seine Kurlande überfällt. 
Ihr Gegner Karl V. bekommt inzwischen Unter¬ 
stützung aus Italien und 
b) sprengt die unentschlossenen Schmalkaldener. 
1. Die Südwestdeutschen, einzeln uberwunden, 
werden zu Geldstrafen und Abbitte gezwungen. 
2. Johann Friedrich, gefangen bei Mühlberg 1547, 
mufs die Kurwürde an Moritz von Sachsen abtreten. 
3. Philipp von Hessen in Halle gefangen genommen. 
1548 Augsburger' Interim (Laienkelch und Priesterehe 
zugestanden) vom Kaiser diktiert. 
II. Kaiser im Nachteil. 
1551 Magdeburg und Bremen lehnen das Interim ab. — 
Moritz, mit der Exekution gegen Magdeburg beauftragt, 
verbindet sich mit demselben, mit Albrecht von Kulm¬ 
bach und Heinrich von Frankreich --gegen den Kaiser. 
(Metz, Toul, Verdun.) 
Schmalkaldischer Krieg 1546/47. 
Berlin 
Der Kaiser rückt seine festen Lager immer näher an die 
Gegner und bezwingt sie dann einzeln. 
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