Full text: Karten und Skizzen aus der vaterländischen Geschichte der Neueren Zeit ([Bd. 3])

Der Utrechter Friede 1713. 
Nr. 8 a. 
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3. Holland bekommt den Besitz von Grenzfestungen in 
den österreichischen Niederlanden („Barrieren“). 
4. Preufsen gewinnt das Oberquartier Geldern und die 
Anerkennung seiner Königswürde. 
5. Savoyen erhält Sizilien (1720 mit Sardinien vertauscht) 
und den Königstitel. 
Friede zu Bastatt und Baden 1714 
1. An Österreich fallen die spanischen Niederlande, 
Mailand, Neapel und Sardinien. 
2. Im Reich werden die Kurfürsten von Köln und 
Baiern wieder eingesetzt. 
C. Friede zu Utrecht 1713. 
1. Philipp V. bleibt König von Spanien und seinen 
Kolonien. Diese Länder sollen aber nie mit Frank¬ 
reich vereinigt werden. 
2. England erhält die strategischen Punkte Gibraltar 
und Menorca, das Mündungsgebiet des Lorenz (Neu¬ 
fundland, Neuschottland und die Hudsonsbailänder). 
Dazu einen vorteilhaften Handelsvertrag (Assiento 
über den Sklavenhandel) und die Anerkennung der 
welfischen Thronfolge. 
V Schwiebus 
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Nordischer Krieg 1700—1721. 
Nr. 8 b. 
A. Es verbinden sich, die Beschäftigung West-Europas im 
spanischen Erbfolgekriege und die Jugend Karls XII. aus¬ 
beutend, zur Beraubung Schwedens: 
Friedrich IV. von Dänemark, der Halland, Schonen und 
Blekinge zurückgewinnen und den Herzog von Hol¬ 
stein -Gottorp, Karls XII. Schwager, bekämpfen will. 
August H. von Sachsen und Polen, der Livland zu Polen 
fügen möchte, und 
Peter der Grofse von RuCsland, der um jeden Preis die 
Ostseeküste anstrebt. 
B. Karl XII. erzwingt durch die Bedrohung von Kopenhagen 
überraschend schnell den Frieden von Travendal. Die Er ¬ 
stürmung der Verschanzungen bei Narwa befreit ihn einst¬ 
weilen von den russischen Angriffen Nachdem der Düna¬ 
übergang erzwungen, besetzt er nach dem Siege bei Klissow 
Polen, Galizien, Littauen und Wolynien und nötigt nach 
dem überaus glänzenden Siege bei Fraustatt den König 
August zum Altranstädter Frieden Der Marsch auf Moskau 
wird sein Verderben Vor Smolensk giebt er die Fort¬ 
setzung dieses Zuges durch Flüsse und Moräste auf und 
zieht (Mazeppa) im kältesten Winter nach Poltawa. Löwen¬ 
haupts Verluste bei Liesna und Karls Niederlage bei Pol¬ 
tawa vollenden die Katastrophe. Nur mit wenig Begleitern 
entkommt er in die Türkei. Seine lange Abwesenheit von 
Schweden mehrt die Zahl der Gegner und bringt notwendig 
Schwedens Unterliegen. 
C. Es erhalten: 
1. England für Hannover (1719): Die Bistümer Bremen 
und Verden. 
2. Preufsen (Stockholm 1720): Vorpommern bis zur 
Peene. 
3. Dänemark behält den Sundzoll. 
4. Rufsland (Nystadt 1721): Livland, Esthland, Ingerman¬ 
land und einen Teil Careliens. 
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