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Die freien Städte. 
crganjt. — Die Stadt Bremen, grvßtentheils am rechten Ufer der Weser, 
43,ooo E., unter denen 1500 Katholiken. Oie Altstadt ist unregelmäßig, 
die Neustadt hat breite und gerade Straßen; schöne Anlagen auf den 
Wällen der Altstadt, vom ehemaligen Stadtgraben durchschlängelt. Wenig 
ausgezeichnete öffentliche Gebäude: der Dom (Lutherisch; das ehemalige 
Bisthum, 788 gestiftet, etwa 70 Jahre später Erzbisthum), mit dem Blei¬ 
keller, das alte Gothische Rathhaus und die Börse, unter beiden der Wein¬ 
keller mit den berühmten Rhein- und Moselweinen aus der Mitte des 
xvn.Iahrh., das Stadthaus (für verschiedene Behörden). Gymnasium, 
Handels-, Navigations- und Zeichenschule, Schullehrerseminar, Bibliothek 
(16,000Bände), 3Sternwarten, Kunstverein, Museum (literarischer Ver¬ 
ein mit Bibliothek und Sammlungen), Irren- und Taubstummenanstalt. 
Wichtiger Handel, besonders mit Amerika (jährl. kommen etwa 900Schiffe 
an). Die nicht unbedeutenden Fabriken liefern Zucker, Hüte, Essig, Blei¬ 
weiß, Bremer Grün, chemische Präparate, Baumwollwaaren, Zwirn, Fisch¬ 
bein, Thran, Segeltuch, besonders aber Taback (87Fabr.) Unter den E. 
der Umgegend geschickte Steinpflasterer; 58Dorfschaftcn mit 13,500C. — 
Zum Gebiete der Stadt gehört a) das Amt Vegesack mit dem Flecken 
Vegesack a.d.Weser, 1500E. Hafen, Schiffswerfte, Eisengießerei; Schiff¬ 
fahrtsschule.— b) Amt Bremerhafen am rechten Ufer derWeser u. Geeste, 
7M. von Bremen, ein 350 Morgen großer District, der 1827 von Han¬ 
nover abgetreten wurde, neu angelegter Hafen mit Festung, Schiffswerfte. 
Die Niederlande. 
Größe = 1188 (nach Anderen 1148 und 1164) Q.M., von de¬ 
nen aber 109 Q. M. auf Luxemburg fallen. Lage 49° 30' bis 53° 
30'Br. Gränzen: in NW. und N. die Nordsee (Entfernung von 
England — UM.), in O. Deutschland (Hannover, Preußische 
Rheinprovinzen), in SW. Frankreich (Flandern, Chanlpagne, Lo¬ 
thringen). Länge des längsten Tages in S. — 16 Stunden, in N. — 
17 Stunden. Der größte Theil des Landes ist Fortsetzung der N. Deut¬ 
schen Ebene, und besonders ist die N. Hälfte ganz mit Ostfriesland zu 
vergleichen, d. h. die Küstengegenden und die Umgebungen der großen 
Gewässer haben fruchtbaren Marschboden, der aufs sorgfältigste zu 
Acker-, Garten- u. Wiesenland benutzt wird, das Innere ist Morast, 
Heide und Sand; Alles bis auf unbedeutende Hügel im Innern 
und am Meere ist hier Tiefland, ohne Steine (die hier sonst zerstreue- 
ten Geschiebe sind längst zu Dämmen, Straßen und Gebäude benutzt), 
ohne Wald, ohne Quellen, von Kanälen durchschnitten, die oft höher 
liegen als die benachbarten Wiesen, deren Entwässerung daher oft nur 
durch Mühlen möglich ist. Anders zeigt sich die Oberfläche in den 
SO.Provinzen; hier ist der Boden durch die Fortsetzung des Arde- 
nen waldes hügelig, ja gebirgig, erhebt sich jedoch nicht über 1500 F. 
In SW. sind große Ebenen. Der Boden ist in S. zum Theil dürre,
	        
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