Stürme gefährlich, die Fahrt durch den Sund wegen des
Sundzolles und der dänischen Überwachung unbequem.
Außerdem erwies sich der Hafen von pillau als Kriegs*
Hafen nicht besonders geeignet. Huch hatten sich die Königs*
berger Kaufleute in bezug auf die Förderung des über¬
seeischen Handels sehr wenig entgegenkommend und unter¬
nehmungslustig gezeigt, während sich hierfür in Gstfries-
land rege praktische Teilnahme bemerkbar machte. (Es
wurde deshalb im Jahre 1684 Emden zum Zitze der Afrika¬
nischen Kompanie und zum haupthafen der branden-
burgischen Marine bestimmt, was es denn auch bis zur
Auflösung derselben geblieben ist. (Emden war zwar keine
brandenburgifche Stadt, aber die in dessen Nähe gelegene
Burg (Bretsyl befand sich im Besitze des Kurfürsten, der
sie auf Ansuchen der Ostfriesischen Stände, die im Streite
mit ihrer Fürstin lebten, durch Überfall genommen hatte
und dort eine Besatzung unterhielt1).
Um aber auch in der Stadt (Emden selbst bleibend
eine Garnison unterhalten zu können, die gleichzeitig
imstande war, für die Kriegsschiffe die nötige Besatzung
an Soldaten abzugeben, schloß der Kurfürst am 5. September
1684 mit der Stadt einen Vertrag, demzufolge für die Dienste
der Afrikanischen Gesellschaft eine „Compagnie de Marine“
in der Stärke von 1 Hauptmann, 1 Leutnant, 1 Fähnrich
und 110 Mann formiert wurde. (Einige Jahre darauf
erhöhte sich die Zahl der Kompagnien auf drei — vorüber¬
gehend auch auf vier—, und vom 3ahre 1684 ab gab diese
Truppe, die später den Hamen „Marine-Bataillon"
erhielt, nicht allein die militärische Besatzung der Schiffe,
sondern auch die Mannschaften für die Forts in West-
afrika 2). Die wichtigste Maßregel jedoch, die der Große
*) Oberstleutnant v. Brandt mar mit 300 Mann in der Nacht
vom 4./5. November 1682 bei Emden gelanbet und hatte sich, ohne
besondere Gegenwehr seitens der fürstlichen Besatzung zu finden,
der Burg (Bretsyl bemächtigt.
2) Die „Compagnie de Marine“ wurde am 1. Oktober 1684
errichtet. Im Laufe der nächsten 3ahre nach und nach um drei weitere
Kompagnien vermehrt, erhielt diese Gruppe 1685 die Bezeichnung
„Marine-Bataillon". Im Jahre 1692 auf zwei Kompagnien reduziert,
wurde das Bataillon zusammen mit einer Kompagnie übernommener
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