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lrierkung', dass die verlorenen Glieder nach einiger Zeit
wieder wachsen; denn man kann den Regenwurm zer¬
schneiden , ohne dass er desshalb stirbt^
Das Pflanzenreich.
Die Pflanzen haben zwar mit den Thieren eine Art
von Leben gemein; allein cs fehlt ihnen das Gefühl und
sie können sich nicht willkührlich von einem Orte zum andern
bewegen, weil sie immer mir der -Erde oder mit einem an¬
dern Körper zusammenhangen, von dem sie ihre Nah'ung
erhalten. Man theilt sie ein in Baume, Sträucher,
Kräuter, Gräser, Schwämme und Moose.
Der Baum hat einen Stamm, der eine Fortsetzung
der Wurzeln ist; über dem Stamme breiten sich die Aeste
und Zweige aus, an welchen sich Blätter, oder Nadeln,
Blüthen und Früchte erzeugen. Der oberhalb des Stammes
befindliche Theil heißt bei dem Baume die Krone. Un¬
ter der äußern, starken Rinde sitzt eine feinere, die man
den Bast nennt, woraus die Bastdecken geflochten werden;
darauf folgt das weiche Holz, der Splint genannt, und
dann das harte, in dessen Mitte das Mark eingeschlossen
ist. Alle Bäume, welche genießbare Früchte tragen, rechnet
man zu den Obstbäumen. Man denke nur an den
Aepfel-, Birnen-, Pflaumen-, Kirschen-, Aprikosen-, Q-uit-
ten- und Pfirsichbaum, die sämmtlich bei uns in den Gärten
gezogen werden, und deßhalb auch unter dem Namen der
Gartenbäume vorkommen. Die übrigen, von denen wir
blos das Holz benutzen, wachsen im Walde wild; daher
nennen wir sie wilde Bäume, oder Wald bäume,
oder Forstbäume, die entweder Laub oder Nadeln d. h.
schmale, spitzige Blätter treiben, so daß man alle Forst¬
bäume in L a u b h o l z und in Nadelholz eintheilt. Zu
jenen zählt man z. B. die Eiche, die Buche, die Birke,
die Erle, die Linde, . die Pappel, die Weide. Alles nütz¬
liche Baume. Sie geben uns Brennholz; wir/bauen da¬
mit Häuser, Scheunen, Kirchen, Schiffe und Brücken;
aus ihnen machen der Tischst"', der Zimmermann, der Wag¬
ner, der Gestellmacher, der Korbmacher, der Instrument¬
macher die unentbehrlichsten und schönsten Geräthschaftem
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