Full text: Genealogischer Hand- und Schul-Atlas

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durch Aussterben der männlichen Nachkommenschaft, woraus sich die 
bekannten Erbfolgekriege in beiden Ländern ergeben. 
Auf die unsichere Abstammung Ludwig des Bärtigen (vergl. 
Tafel II) lege ich kein Gewicht. Die Reihenfolge der Landgrafen ist 
bis in die fünfte Generation nur in einer Linie beachtet, in der 
VIII. Geschlechtsreihe ist der Name der heiligen Elisabeth, wie man 
leicht bemerken wird, nur wegen Raummangels, als Gemahlin Ludwig’s, 
nicht genannt worden, und konnte als politisch indifferent weggelassen 
werden; aus den Beziehungen zu-Ungarn haben sich bekanntlich keine 
weiteren Folgen ergeben. 
Viel weitergreifende Verbindungen schliessen die Babenberger, 
denn abgesehen von den schon erwähnten eingreifenden Beziehungen 
zu dem fränkischen Kaiserhause (Tafel IV und V) und der weiter 
erwähnten Ehe Heinrich Jasomirgotts mit Gertrud, Wittwe Heinrichs 
des Stolzen, ist des letzteren zweite Ehe mit der Griechin Theodora 
schon für die orientalischen Fragen ins Auge zu fassen. Die sämmt- 
lichen Stiefbrüder Kaiser Konrad’s III., das heisst Oheime Friedrich 
des Rothbarts sind nicht angeführt worden, es genügt aut Otto von 
Freising zu verweisen. Der Zusammenhang der Babenberger mit den 
steirischen Ottokaren wird durch Anmerkung c deutlich gemacht. Der 
Ausgang des Geschlechts ist durch die Gemahlin des Königs Heinrich VI. 
Margarethe (vergl. Tafel VI c) und durch die Abstammung der Ger¬ 
trude klar gelegt. 
Was Hessen anbelangt, so sieht der Leser den Zusammenhang 
der grossen Familie mit den Karolingern angedeutet. Die Genealogie 
der alten Hennegauer und Grafen von Löwen, bleibt dem Studium 
der Specialgeschichte überlassen. Wo das Geschlecht in die deutsche 
Staatsgeschichte eingreift, da ist es die Zeit Gottfrieds des Bärtigen, 
Zeitgenossen des Landgrafen Ludwigs I. und Leopolds III. Die 
Beziehungen dieser Brabanter speciell zu Thüringen traten spät und 
mit unerwartet raschen Consequenzen ein, denn Heinrich’s des Gross- 
müthigen zweite Ehe mit Sophie von Thüringen begründete das Land¬ 
grafengeschlecht von Hessen, während die fortlebenden Brabanter 
Herzoge aus dessen erster Ehe stammen und mithin Hohenstaufisches 
Blut, bis zum Erlöschen 1406 in sich tragen. Diese Verhältnisse, so 
wie auch der Zusammenhang der Thüringer mit den Meissnern und 
die Abstammung der Wettiner mütterlicherseits von den alten Land¬ 
grafen von Thüringen, sind ja wohl in der Tafel wie in den Anmerkungen 
d, e, f zu vollster Anschaulichkeit gebracht worden.
	        
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