Full text: [Bd. 3, Abt. 2] (Bd. 3, Abt. 2)

— 179 
von Adligen und Leuten dorthin gekommen, mit wie großen Kosten 
und mit wie vielen Tournieren die Festlichkeiten begangen wurden, 
ferner von den Schallgerüsten, von den 12 Leuchtern und von der 
Länge und Größe der Lichte, deren jedes kaum von 12 Männern 
getragen werden konnte, und von vielerlei anderem — wer wollte 
davon erzählen? Dort wurde (Guta) die Schwester der Herzoge 
von Österreich mit Ludwig dem Älteren von Ötingen vermählt. . . . 
Matth. Nuewenburg. Fontes IV p. 191. 
54. (1432 war ein sehr strenger Winter.) Und was so kalt, 
das man (in Nürnberg) ein hohczeit auf der Peguicz het und man 
tanczet darauf, und die hohczeit was eines satlers. . . . 
Chronik aus K. Sigmunds Zeit bis 1434. Städtechron.l S. 364. 
55. (1478.) Wir hatten einmal unsere Nichte, welche heiratete, 
der Unsicherheit halber unter dem Schutze von Bewaffneten . . . 
(in die Heimat ihres Verlobten geleitet.) Ihr Verlobter gehörte zu 
einer mit Junkern versippten Meierfamilie. Wir richteten eine 
große Hochzeit zu. Ritterbürtige, Meier und Bauern waren in nicht 
geringer Zahl geladen. Auch einige Bürger waren mit besagten 
Junkern zugegeu. Ich ergriff eiue Leuchte mit der Linken und führte 
dem Brauche gemäß den Reigen. Doch erwarb ich keinen Dank. 
Die Gesellschaft war zu verschiedenartig. Was dem einen gefiel, 
mißbilligte der andere. Bei solcher Standesverschiedenheit war eine 
Übereinstimmung nicht zu finden. ... Der Brautvater, mein Oheim, 
hatte an seinem Geburtsorte eine weit größere Hochzeit veranstaltet 
Obgleich dort der größte Friede herrschte, verlor er dennoch viele 
Kleinodien, die von den Ab- und Zugehenden entwendet wurden. 
Aber hier, wo jene Burschen, die man Freibeuter nennt, sich herum¬ 
trieben, wurde doch eine so große Ehrlichkeit geübt, daß selbst zu¬ 
fällig Verlorenes wiedergebracht wurde. (So fand sich ein für ge¬ 
stohlen gehaltener Mantel wieder, nicht aber die erwähnten Kleinodien.) 
W. Rolevinck, De laude vet. Saxon. III cap. 10. 
ed. Tross p. 214 seq. 
56. (1322.) Am Montage nach Mifericordias Domini luitrde ®te“u"8 
( • ny ’ z y • bcr ©bcleute 
oet ut]enach tm Attergarten von Klerikern und Schülern ein Spiele einander, 
von den Mn Jungfrauen aufgeführt, dem der Markgraf (Friedrich 
der Freidige von Meißen) beiwohnte. Da nun in diesem Spiele 
(ubi) die 5 thörichten Jungfrauen trotz der Bitten der seligen Jung¬ 
srau Maria und aller Heiligen keine Gnade finden konnten, ging 
der Markgraf zornig hinweg, indem er sagte: „Was ist dann der 
12*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.