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„Da die Nähe des bisherigen Regierungssitzes in
Tours die Operationen der beiden Armeen (Chanzy
und Bourbaki) hindern konnte, so wurde der Beschluß
gefaßt, die gesamte Verwaltung sofort nach Bordeaux
zu verlegen."
Inzwischen wich Chanzy auf Vendöme zurück; in
einer fast ununterbrochenen Folge kleinerer Gefechte,
unter den größten Schwierigkeiten, die Terrain und
Witterung boten, blieben ihm die Unsern auf der Ferse
und nötigten ihn, von Vendome nach Le Mans abzu-
ziehn. Ihre Leistungen verdienten wahrlich das hohe
Lob, das ihnen Moltke in diesen Tagen beim Lesen der
Depeschen spendete:
„Immer Siege und Siege! Man braucht die
braven Truppen nur an die richtige Stelle zu bringen
und kann dann ruhig schlafen! Selbst vor dem letzten
Trainsoldaten muß man die Mütze abnehmen." *) Ohne
die Bewegungen im einzelnen verfolgen zu können,
greifen wir hier nur einige Berichte von Mitkämpfern
heraus. Ein 56 er schreibt am 17. seinen Eltern aus
Vendome:
„Die Hoffnung, die ich in meinem letzten Briefe
nach dem 11. Dezember aussprach, daß man uns nun
wohl vorläufig Ruhe lassen werde, hat sich nicht be-
!) Vgl. Verdy du Vernots, „Im Großen Hauptquartier 1870/71".
Berlin (Mittler und Sohn) 1895.