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wundetentransport zu leiten, beendigt sei. In den
letzten Tagen kamen nur noch sehr wenige Verwundete
an, da die Ortschaften rings um Sedan ziemlich ge¬
räumt sind; unser Führer, der Baron von St., meinte
auch, unser Personal sei zu zahlreich, und die, welche
Lust hätten, nach Hause zu gehen, fänden jetzt Gelegen¬
heit dazu. Wir warteten noch einen Tag und meldeten
uns dann zur Rückkehr; da hieß es denn wieder, wir
sollten noch nicht gehen: von einem Lazarett bei Sedan,
von Bazeilles, sei ein dringender Ruf nach Hilfe und
Unterstützung eingetroffen. Herr von St. bat uns nun,
zu dreien einen Karren mit Lebensrnitteln und Lazarett¬
gegenständen zu beladen und ihn durch den Ardenner-
wald nach Sedan zu bringen. Natürlich zeigten wir
uns gleich dazu bereit, da wir bei der Gelegenheit den
neusten Kriegsschauplatz, Sedan und seine ganze Um¬
gebung, zu sehen bekamen. Vorigen Dienstag, den
21. September, fuhren wir denn morgens früh mit
einem zweirädrigen belgischen Bauernkarren und einer alten
requirierten französischen Schindmähre mit sehr schlechtem
Gespann ab, alle drei in der edlen Kunst des Wagen-
und Rosselenkens so unerfahren wie neugeborne Kinder.
Unser Wagen war voll von der wertvollsten
Ladung, die wir sämtlich von dem Depot1) der Ham¬
burger überkommen hatten. Herr G. war nämlich
x) Niederlage, Magazin.