— 53 —
Herrschaft wird ein Ende nehmen. Das ist mein Glaubens-
bekenntnis."*) —
Während Blücher Napoleon verfolgte, eilte Bülow
nach Norddeutschland, eroberte das „Königreich West¬
fallen"/) befreite Ostfriesland und die linksrheinischen deut¬
schen Gebiete und eroberte dann im Laufe der nächsten
Monate Holland und Belgien. Erst vor dem stark be¬
festigten Antwerpen kam sein Siegeszug zum Stillstand.
— So war der Rheinbund durch die Leipziger Schlacht
zusammengebrochen; deutsches Wesen durfte sich im Nord¬
westen unseres Vaterlandes wieder regen, deutsche Ver¬
waltung ward überall, zumal in den altpreußischen Be¬
sitzungen, der Grafschaft Mark und dem Herzogtum Cleve,
wieder eingeführt. — Die Fürsten des Rheinbundes, die
nach dem Urteil aller wahren Patrioten, insbesondere nach
dem Willen des Freiherrn vom Stein, ihre Throne hätten
verlieren müssen, behielten allerdings infolge Österreichs
Fürsprache ihre Selbständigkeit, mußten aber sämtlich dem
Kriegsbündnis gegen Napoleon beitreten, was sie zum
Teil aber nur gezwungen taten. Die Gebiete, deren
Herrscher nicht wieder eingesetzt werden sollten, wie Sachsen
und das Großherzogtum Frankfurt, wurden durch eine
Zentralverwaltung unter Steins Vorfitz in Verwahrung
genommen. — — Währenddessen zog Bernadotte, der
i) Blasendorff, Blücher 242 f.
*) Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Kurhessen wurden
von ihren früheren Fürsten daraus wieder in Besitz genommen.