Full text: Bis zum Zweiten Pariser Frieden (Teil 2)

— 09 — 
fasert zu Napoleons Füßen nieder. Das Gefolge stürzt 
herbei; man drängt sich zusammen und haut einige Ko¬ 
saken nieder; aber der Rest der Bande, der sich erkannt 
sieht, setzt über die Gräben und verschwindet." 
Merkwürdig, daß Blücher am Abend dieses Tages 
in ganz ähnlicher Gefahr wie Napoleon war! Als Blücher 
abends in das Schloß von Brienne mit seinem Stabe 
zurückgekehrt war und sich mit eigenen Augen von dem 
Rückzüge des Feindes überzeugt hatte, sagte er zu seinem 
Adjutanten, dem Grasen Nostitz: „Lassen Sie meine 
Pferde in die Stadt führen und für einen guten Stall 
sorgen; hier oben fehlt es daran, und für heute brauchen 
wir sie nicht mehr." Von hier an erzählt Gras Nostitz 
selbst: „Auch Gneisenau gab denselben Auftrag und stieg 
mit dem Feldmarfchall in das obere Stockwerk, um von 
hier die Lagerfeuer des Feindes zu übersehen. Nostitz 
aber ließ die Pferde nicht in die Stadt führen; um 
sie dem Feldmarsch all ans den Augen zu bringen, wurden 
sie außerhalb des Schlosses angebunden, nur zum Füttern 
abgezäumt, nicht abgesattelt. Nostitz blieb mit zwei Or- 
donnanzossizieren, den Grafen Golz und Schwerin, auf 
dem freien Platz vor dem Schlöffe. Es fiel ein Schuß 
im Park; die Kugel schlug an die Mauer; man achtete 
nicht darauf, da nach einem Gefecht, wie nach einer Jagd¬ 
partie, einzelne Schützen, um das Gewehr zu reinigen, 
den alten Schuß abfeuern.1) Aufmerksamer wurde man, 
*) Heutzutage reinigt man die Gewehre nie mehr in solcher Weise.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.