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^ie§ ge|^°fien^ 2IEe§ das sahen die märkischen Bauern nnd ahmten
eaus ihren Gütern nach. So wurden auch ihre Güter immer
schöner und ertragreicher.
r r ?11 ^aJ5ar^eÜ' daß der liebe Gott ihnen ein zweites Söhn-
chen schenkte, stiftete Luise Henriette in Oranienburg ein Waisen-
IZzul De™. öt£Ie elternlose Kinder gute Pflege fanden. Um das
alles liebten die Brandenburger ihre Kurfürstin von ganzem Herzen-
in jedem Hause sah man ihr Bildnis, und in jeder Familie bekam
ein kleines Mädchen den Namen Luise.
^ ^ . aller Freude, die sie anderen bereitete, mußte Luise
Henriette selbst viel leiden. Auch das zweite Söhuleiu starb; eiu
drittes blieb zwar am Leben, war aber von schwächlicher Gestalt Bei
der Geburt eines vierten Söhnleins wurde die Kurfürstin krank und
ist Nicht wieder ganz genesen. Nachdem sie etwa ein Jahr gelitten
starb sie am 18 Jum 1667. Der Kurfürst verheiratete sich zwar
zum zweiten Male, aber er stand gar oft vor dem Bilde seiner ersten
^rau und sprach' „Ach, daß doch meine Luise noch lebte!"
^Wieder Große Kurfürst um sein Preußenland kämpft.
Als Gustav Adolf von Schweden nach Deutschland kam, landete er
in Sommern. Der Pommernherzog, der auch ein Oheim Friedrich
Wilhelms war, hatte keine Kinder und wollte, daß dies Land nach
seinem ±ob zu Brandenburg gehören solle; doch als er (1637) starb,
behielten es die Schweden. Beim Friedensschlüsse (1648)
wachte zwar Friedrich Wilhelm seine Ansprüche geltend, aber er
erhielt nur Hinterpommern, während die Schweden Vorpommern
behaupteten. So blieben die Brandenburger und Schweden
vorläufig Nachbarn.
Auch nach Gustav Adolfs -Lob dachten die Schweden noch
gern daran, daß Christina Friedrich Wilhelms Gemahlin werden
möge. Als Christina sich aber nicht entscheiden konnte, wurden
diese Pläne ausgegeben; sie entschloß sich nun, ganz unverheiratet
zubleiben und gab ihr Reich an einen deutschen Vetter in der Pfalz.
Der Polenkönig wollte diesen deutschen Prinzen aber nicht als
Schwedenkönig anerkennen, deshalb entstand wieder ein Krieg, den
man den Schwedisch-Polnischen Erbfolge k'r i e a
nennt. 9 J
. Diesen Krieg benutzte Friedrich Wilhelm, sich zum unab¬
hängigen Herrn von Preußen zu machen. Die Schweden rückten
durch Hinterpommern m_ Polen ein. Der Kurfürst gestattete es
uicht nur, sondern schloß sich ihnen sogar mit seinem Heere an. In
der großen, dreitägigen Schlacht bei Warschau (1656) siegten die
vereinten Brandenburger und Schweden über die Polen. Zum
Lohne für seine Hilse versprach der Schwedenkönig, der nun Lehens¬
herr von Preußen war, den Kurfürsten als unabhängigen Herzog
von Preußen anzuerkennen. Das nahm der Kurfürst au; doch ver-