Metadata: [Theil 2, Abth. 1] (Theil 2, Abth. 1)

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Aegypten; aber erst nach mehreren Treffen gewann er 
die Oberhand, und vergalt nun den Juden alles verübte 
Böse in reichem Maaße. 
Doch alles das hatte den Fanatismus dieses Volkes 
nur unterdrückt, nicht ausgerottet. Die Hoffnung auf 
einen Messias, der sie von den Römern erlösen sollte, 
lebte immer noch in ihren Herzen. Dazu kam ihre un¬ 
auslöschliche Liebe zu Jerusalem. Kaiser Hadrian war 
auf den Gedanken gekommen, diese Stadt in der Form 
einer Römischen Colonie gänzlich wieder herzustellen. Er 
schikte also Römische Colonisten dahin, gab der Stadt 
den Nahmen Aelia Capitolina, und ließ auf dem 
Platze, wo der Tempel des wahren Gottes gestanden hatte, 
dem Jupiter Capitolinus einen Tempel errichten. Diese 
Entheiligung ihrer Stadt und Religion brachte nun die 
Juden in die äußerste Wuth. Zwar mußten sie sich An¬ 
fangs verstellen; denn der Kaiser war eben auf seiner 
großen Reise durch das ganze Reich jetzt in Aegypten. 
Aber sie wußten sich durch List mit allerley Kriegsgeschütz 
zu versehen, indem sie die Waffen, welche sie für das 
Römische Kriegsheer verfertigen mußten, vorsetzlich so 
schlecht machten, daß sie, ihnen gelassen wurden; und 
kaum war Hadrian aus Aegypten zurückgekehrt, so brach 
im Jahre izz die Empörung aus. 
Da sie nicht im Stande waren, sich durch große 
Kriegsheere tm Felde zu behaupten, so besetzten sie die 
vortheilhaftesten Posten, bauten feste Schlösser und gru¬ 
ben unterirdische, miteinander in Verbindung stehende Höh¬ 
len. Aus diesen fielen sie, wie wilde Thiere auf ihren 
Raub, heraus, und flüchteten mit der Beute wieder dahin. 
Bald aber wuchs ihre Zahl, und ganz Judäa hatte die 
Waffen ergriffen. Ihr Anführer war ein Straffenrauber, 
Rahmens Cozba, der sich «jetzt aber Bar-Cochba, 
Sohn des Sterns, nannte. Er brachte ein großes Heer 
zusammen, womit er sogar nach Syrien streifte, und be¬ 
sonders die Christen durch Grausamkeit zrim Abfall zn 
W'ktzemann mim, G-schjchtt, l, E
	        
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