Object: Vergleichende (synchronistische) Uebersicht der Hauptthatsachen der Weltgeschichte

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VL Ostindien. 3. Die Inseln. 
sel, hat doch nur S0W Einw. und keinen Hafen. — An der Ost- 
küste liegen: Trinkonomale, unter 8'32' N. B., mit dem 
größte und sichersten Hafen von Ostindien, wo alle Schiffe Vor¬ 
derindiens in der stürmischen Jahreszeit Schutz suchen; sie ist 
stark befestigt, hat aber nur wenig Einwohner, und die Gegend ist 
noch ganz wüste. — Baticalo, unter 7° 43/ N. V., auf n* 
nein Eilande mit einem mittelmäßigen Hafen. — Punta de 
Gale (oder Pointe de Galle), auf der SW-Küste unter 6 , 
hat eine starke Citadelle und einen guten Hafen; sie hat nach Ca¬ 
lumbo den stärksten Handel, vorzüglich mit Fischen. 
Die übrigen vorderindischen Inseln sind: 
Die Lakediven, eine Inselgruppe, welche westlich von der 
KüsteMalabar zwischen 90 1 und 92° O. L. und 10 bis 12" N. B. 
liegen. Nur 19 von ihnen sind bewohnt und keine ist über '/4 d>M. 
groß. Die Annäherung an diese Inseln ist durch unzählige Koral¬ 
lenriffe erschwert: dies und die Armuth derselben, da sie nichts als 
Kokospalmen hervorbringen, schützt sie vor der Hal-sucht der Eu¬ 
ropäer. An ihren Ufern werden viel Cauris, kleine Muscheln, 
deren man sich in Ostindien als der kleinsten Scheidemünze be¬ 
dient, gefunden. Die Einwohner bestehen aus einem Gemisch 
von Arabern und Hindus und bekennen sich zum Islam. Sie wer¬ 
den von eignen Häuptlingen beherrscht, die wahrscheinlich den 
Engländern zinspfiichtig sind. 
Die Malediven. Sie bilden eine lange und zahlreiche Jn- 
selreihe im S. W. von Dekan, zwischen 90 ' und 92" O. L. und 
1° S. B. bis 7° N. B. Alle unbewohnte Klippen und Felsen 
mitgerechnet mag ihre Zahl auf 12090 steigen; sie sind so sehr 
von Korallenbänken umgeben, daß große Schiffe sich ihnen nicht 
nähern dürfen und nur mit Gefahr die Kanäle, welche sie trennen, 
beschiffen können. Nur 40 — 50 sind angebaut. Sie sind aber 
fruchtbarer als die Lakediven, und unterhalten einigen Handel nur 
Vorderindien. Auch hier werden viel Cauris gesammelt. Die 
Einwohner sind friedlich und thätig, man kennt ihre Abstammung 
nicht, wahrscheinlich sind auch sie ein Mischlingsvolk. Ihre Re¬ 
ligion ist der Islam. Sie sind von den Europäern ganz unab¬ 
hängig und werden von ihrem eignen König, der in einem befestig¬ 
ten Orte, Male, auf der Hauptinsel gleiches Namens wohnt, be¬ 
herrscht. 
2. Hinterindische Inseln. Sie bestehen aus 3 Insel¬ 
gruppen und 2 einzelnen Inseln. 
Die A n d a m a n e n, im Meerbusen von Bengalen, zwischen 
dem IlOten und 112" O. L. und dem 10° 35' bis 15° N. B. S,e 
bestehen aus einer größern und mehrern kleineren Inseln, sind aber 
ihrer äußerst ungesunden Luft wegen von den Europäern nicht be¬ 
setzt. Nur einmal, 1791, versuchten.die Engländer eine Ansiede 
Bianc Handd. 1(1, L, Aufl, 15
	        
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