Full text: Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. (Abt. 3, Bd. 1)

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Vierter Abschnitt. 
1021 
Aussöhnung Kaiser Heinrichs mit Erzbischof Heribert von Köln. 
Tod Heriberts (16. März), Einsetzung Piligrims.a Glänzende Feier 
1021 
primatibus deliberacione, primo per nuncios, deinde per amicos perque semet- 
ipsum (das ist schwerlich, von einer persönlichen Begegnung zwischen dem 
Kaiser und Otto zu verstehen; man hat wohl an eine schriftliche Aufforderung 
Heinrichs zu denken), ab hac inani tentat revocare vesania; quibus omnibus 
rebellem refragantemque communi assensu anathematis danino subigunt . 
Quae ille omnimodis despectui habens, copias suas cum coniuge in quandam 
arcem Hammerstein vocatam (in castro quod dicitur Hamerstein sito supra 
Rheni littus, Eupert zur Y. Herib. c. 10 SS. IY, 749 n. *) contrahit, quam 
naturae ope, non hominum arte, saxigenis undique molibus muratam Rheni- 
que circumferentia adeo munitam ferunt, ut difficilem cuilibet vel obsidendi 
vel quoquo modo oppugnandi pandat accessum. Hunc ergo locum imperator 
augustus, iustitiae Mens, omnigeno obsidionum genere circumligat (vor Ham¬ 
merstein zeigen den Kaiser die Urkunden vom 27. September, 30. Oktober und 
23. Dezember, Stumpf 1754 —1756, vgl. 1755a Nachtr. p. 476; Erzbischof 
Heribert sandte dem Kaiser nicht, wie ihm aufgegeben, seine Yasallen zur 
Unterstützung, sondern entschuldigte sich mit Krankheit, fand aber beim Kai¬ 
ser damit wenig Glauben, Rupertus ad Y. Herib. 1. c.: putans ilium semper 
exosa sui habere tempora imperii), nec ullo rebellibus vel aditu vel exitu 
concesso, ipsum dominici natalis diem ibidem agens (vgl. ann. hildesh. 1020 
[st. 1021 , da die Hildesh. Annalen den Jahresanfang zu AVeihnachten erfolgen 
lassen]: imperator nativitatem domini Hamerstein egit), adeo minuit, ut qui 
semet non armis, non armatorum milibus cessuros meminerant, famis iniu- 
ria tandem perempti, sola hui us vitae suspiria paciscendo, instante celebii — 
Stephani protomartyris festo (26. Dezember), se suaque omnia imperatoriae 
dedunt pote^tati. Die Burg Hammerstein ist vermutlich sofort eingezogen wor¬ 
den, sie erscheint auch in der Urkunde Heinrichs 11. vom 18. Januai 1074 
Stumpf 2770 als ‘locus regiae potestati assignatus’ und als königliche Zoll¬ 
stätte.1 Die Strenge des Kaisers scheint im Reiche tiefen Eindruck gemacht 
zu haben, vgl. Bebos Brief an den Kaiser, Jaffe, Bibi. Y, 487: Laus trium- 
phalis proxime victorie improbos premit terroris maxima paite. Ygl. zu 
Otto von Hammerstein Hirsch III, 72. 73, Brefslau bei Hirsch HI, 171 ff., 
Giesebrecht, K. Z. II, 168 ff., Brefslau, Otto von Hammerstein und sein 
Haus in Forsch, z. d. Gesch. XXI, 401—406, Menzel, Irmengard von Ham- 
merstein in v. Räumers hist. Taschenbuch ArI. E. 5. Jhrg. (1886) S. 89 — 11/. 
a) You Hammerstein wandte sich der Kaiser nach Köln, um den Erz¬ 
bischof, der ihn unter dem Yorwande einer Krankheit im Kampf gegen den 
Grafen Otto ohne Unterstützung gelassen hatte, zur Rechenschaft zu ziehen. 
Heribert hatte von Anfang an gegen Heinrich eine feindselige Haltung emge- 
1) Über die weiteren Schicksale des Grafen Otto von Hammerstein und seiner Gemahlin mag in einer 
Anmerkung kurzer Bescheid gegeben werden: Auch die Einnahme der Burg Hammerstein konnte das Band der 
Liebe nicht lösen; Aribo von Mainz lud die Ungehorsamen Juni 1023 vor ein generale concilium nach Mainz, 
er erlangte zwar von Graf Otto das Versprechen der Besserung, Irmgard aber erkannte den Spruch des Kon¬ 
zils nicht an, sondern begab sich nach Rom, um beim päpstlichen Stuhle selbst die Anerkennung ihrer Ehe 
zu betreiben. Benedikt VHI., wegen der Seli genstad ter Synode (s.u. 1023 c) gegen den Erzbischof erbittert,
	        
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