Full text: Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. (Abt. 3, Bd. 1)

Erster Abschnitt. 
933 
sene Zeiten für Abhaltung' von Gerichtstagen und gewisse Schran¬ 
ken der Banngewalt aufgerichtet.b 
Nach Ablauf des auf 9 Jahre geschlossenen Waffenstillstandes 
brechen die Ungarn durch das Gebiet der Daleminzier nach 
Sachsen und Thüringen vor, werden aber bei Riade (an der Un¬ 
strut oder an der Saale?) am 15. März von Heinrich zurück¬ 
geschlagen. 
933 
infra eandem positam fugere et se dedicios fieri compulit. Ex eo die, quo 
haec tunc incendio iuste periit, usque ad nostra tempora habitatore caruit (erst 
Heinrich. II. liefs 1011 Lebusa wieder aufbauen, Thietm. YI, 39 p. 823). Wahr¬ 
scheinlich drang Heinrich damals auch in die Oberlausitz ein und machte die 
Milziener tributpflichtig, vgl. Thietm. I, 9, der die Unterwerfung der Milziener 
von Meifsen aus erfolgen läfst. 
b) Die Akten der Erfurter Synode s. Leg. II, 18; über die Zeit und die 
Teilnehmer belehrt die Einleitung: Anno —- 932 — sub die Kalend. Juniarum 
congregata est apud Erphesfurt sancta et universalis synodus, ut rex sapien- 
tissimus cum consilio primatum suoruin decrevit — pro utilitate et statu s. 
matris ecclesiae. Den Vorsitz führte Erzbischof Hildebert von Mainz, der 
j Nachfolger des am 1. Dezember 927 (s. Waitz 118 n. 3) verstorbenen Heriger. 
In politischer Hinsicht wichtig sind die Bestimmungen in c. 2 und 3: Placita 
secularia dominicis vel aliis festis diebus, seu etiam liis, in quibus legitima 
ieiunia celebrantur, — minime fieri volumus. Insuper quoque gloriosissimus 
rex — concessit, ut nulla iudiciaria potestas licentiam habeat christianos sua 
auctoritate ad placitum bannire 7 diebus ante natalem domini et a quinquage- 
sima usque ad octavas pascha et 7 diebus ante nativ: s. Joannis bapt. (24. Juni), 
quateuus adeundi ecclesiam orationibusque vacandi liberius habeatur facultas, 
c. 3: Praecipimus namque, ut nullus christianus ecclesiam pro reverentia 
petendo, ibique manendo, indeque revertendo, alieuius publicae potestatis banno 
ibidem constringatur, ne forte, dum ad ecclesiam causa orationis properat, per 
bannum impediatur pro salute animae devote insistere. Über die, die kirch¬ 
lichen Verhältnisse betreffenden Beschlüsse, von denen mehrere in der Samm¬ 
lung des Burchard von Worms erhalten sind, s. Waitz 146 f., He feie IV, 
591 ff. Die Anwesenheit Heinrichs zu Erfurt bezeugen Urkunden vom 1. 
und 3. Juni Dipl. I, 68 f. no. 33. 34. Stumpf 38. 40; zu der letzteren, 
welche in den Formen der Ausfertigung zu manchen Bedenken Anlafs giebt, 
vgl. Waitz 147 n. 5. Die bayrischen Bischöfe, welche der Erfurter Synode 
nicht beigewohnt hatten, tagten bald darauf, am 16. Juli oder 1. August, mit 
den Grafen und allem Volke zu Dingolfing; die Beschlüsse der Bischöfe in 
kirchlichen Fragen entsprachen mehrfach den Erfurter Beschlüssen, vgl. Leg. 
III, 482. 
Wid. I, 38: Bex autem cum iam militem haberet equestri proelio pro- 
batum, contra antiquos hostes, videl. Ungarios, praesumpsit inire certamen. 
| Er berief das ganze Volk der Sachsen und legte der Versammlung die Ent¬ 
scheidung in die Hand, ob man den Tribut weiter zahlen oder den Kampf 
erneuern solle (willkürlich lässt das Leibniz, Ann. II, 417 auf der Erfurter
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.