Full text: Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs V. und Lothars v. Sachsen (Abt. 3, Bd. 2, Hälfte 2)

1129 
Das deutsche Reich unter Lothar von Supplinburg. 1125—1137. 
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falten, wird aber von dessen Truppen vertrieben. Herzog Walram 
und Bischof Alexander von Lüttich belagern Duras und schlagen 
den zum Entsatz heranrückenden Herzog Gottfried. Der König, 
auch der Bischof Otto von Halberstadt. Dieser war beim Papst wegen Simonie 
angeklagt und von diesem abgesetzt worden, vgl. Cod. Udalr. 232, J. V, 405, 
Chi on. Halbeist. SS. XX, 105 und Bernhardi S. 212 n. 4 und 5 über die 
Zeit. Trotzdem fand Otto beim König Schutz, wie aus seiner Zeugenschaft in 
den königlichen Urkunden hervorgeht (Bernhardi S. 213), und erst 1135 
konnte er endgültig entfernt werden. Das Beispiel beweist, dafs Lothar einen 
Gegensatz zur Kurie durchaus nicht scheute; 2. Februar Kloster Elten bei 
Nymwegen (Ann. s. Disib. 1129, bestätigt durch St. 3243, wonach Lothar am 
3. Februar zu Elten der Einweihung der Kirche des h. Veit beiwohnte); 
10. Februar Köln, St. 3240, Dobenecker, Reg. d. Thur. I, 1227, zur Echtheits¬ 
frage vgl. Bernhardi S. 214 n. 9; 8. März Duisburg, St. 3241; 24. März, 
10. April Goslar, St. 3242, 3243, Bode, Goslarer ÜB. I, 172 und 173; Ostern 
(14. April) ebd. (Ann. Saxo, Ann. Magdeb. 1129); 16. Mai Corvey (Ann. Path.: 
frequens puncipum conventus fuit apud Corbeiam XVII. kal. Iun. praesente 
etiam lege, ubi Fiideiicus Coloniensis archiep. interventu principum regi recon- 
ciliatur; Gründe der Verstimmung unbekannt); Pfingsten (2. Juni) Quedlinburg 
(Ann. Magdeb., Ann. Saxo); 13. 17. Juni Goslar (St. 3245, 3246, Cod. d. Sax. r. 
I2, 79, Goslarer UB. I, 174, 175, Dobenecker, Reg. d. Thur. I, 1229, 1230; 
St. 3244 aus Stoeckha 26. Mai gehört nach Sclieffer-Boichorst, Ann. Path. 
155 Anm. zu 1130, doch vgl. die gewichtigen Bedenken Bernhardis S. 221 
n. 29. Zu St. 3247 s. u. 1130a. St. 3245: in pago Hartingo — in ducatu ducis 
Heinrici. Bedenken gegen die Echtheit bringt v. Uslar-Gleichen S. 82, weil 
Heinrich Herzog von Sachsen genannt wird und die Zeugenreihen in den ein¬ 
zelnen Drucken von einander abweichen. Der Schlufs, dafs Sachsen schon um 
diese Zeit an Heinrich gegeben worden sei, ist unberechtigt nach Jaffe, Loth. 
S. 231; vgl. V eiland, D. sächs. Herz. S. 68, Bernhardi S. 219 n. 23, Grauert, 
Die Herzogsgewalt in AVestfalen S. 50. St. 3246 ist verdächtigt von Bernhardi 
S. 220 n. 26), dann brach Lothar nach Süddeutschland auf zur Erneuerung des 
Kampfes mit den Staufern. 
Im Anfang des Jahres 1129 hatte Herzog Heinrich von Bayern mit 
Friedrich Friedensunterhandlungen eröffnet und seinen Schwager zu persön¬ 
licher Besprechung nach dem Kloster Zwifalten eingeladen. Über den verräte¬ 
rischen Überfall, dem hier Friedrich beinahe zum Opfer gefallen wäre, vgl. Otton. 
Fiis. Gesta Frid. I, 20 (19): Missis — legatis ad Fridericum — eum amice — 
monet, ut ad gratiam principis redeat —; addit etiam huius negotii se — fidum 
foie mediatoiem. Ubi ergo et qua die simul conveniant — monasterium quod- 
dam Zwivelton constituitur. Dux Fridericus nil perperam expectans, ad pd. locum 
cum paucis venit. Ille vero quo loco nocte cubare vellet, latenter exploravit. 
Itaque sole descendente — cubiculum, in quo dux iacebat, circumdatur et 
quod — ut hostis advenerit, re et voce aperitur. — Dolum itaque cognoscens 
pei abdita quedam cubiculi penetralia — aecclesiam introivit, turrim 
| ascendit. Hostes cubiculum irrumpunt, et non invento duce, claustra etiam
	        
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