fullscreen: Geschichte der neueren und neuesten Zeit (Theil 3)

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hatte diese stolz zurückgewiesen. „Vor einem Jahre," sprach er 
finster, „zog ganz Europa mit uns, jetzt gegen uns; in drei 
Monaten will ich einen ehrenvollen Frieden erstritten haben, 
oder untergehen." Das Letztere ging in Erfüllung. Wohl 
hatten die Verbündeten auch in Frankreich noch viele Kämpfe 
zu bestehen. Ihre Heere waren wegen Schwierigkeit der Vei 
Pfleguug zu getrennt, der Anzng gegen Paris zu rasch. Mitten 
- zwischen seinen Gegnern lauernd stürzte Napoleon bald auf den 
; einen, bald auf deu andern los und drängte ihn zurück. Blücher 
siegte zwar bei Brienne, ward aber bei Montmirail und Mon- 
tereau umgangen und geschlagen. Im Februar 1814 mußten 
alle Heere der Verbündeten den Rückzug antreten. Bald aber 
Zogen sie sich enger zusammen und schritten kräftig wieder vor. 
Umsonst suchte Napoleon sie bei Laon am 9. und 10. März 
zum Weichen zu bringen. Da wagte er einen verzweifelten 
Aersnch. Um die Verbündeten ans der Nähe von Paris weg¬ 
zulocken, brach er schnell nach dem Rheine auf. Dort, in ihrem 
Nucken, gedachte er durch einen Aufstand des Volkes in Masse 
Und in Verbindung mit den Truppen der Festungen, sie gänz¬ 
lich zu verderben. Aber sein Versuch scheiterte. Sie ließen 
ihn ruhig ziehen und nur durch ein kleines nachgeschicktes Heer 
beobachten, während ihr Hauptheer rasch auf Paris losging, 
^m Abende des 29. März erschien es vor den Thoren von 
Paris. Hier, besonders auf den Höben von Montmartre, hatte 
es noch einen heißen Kampf zu bestehen. Endlich ergab sich 
^aris, und am 31. März 1814 gegen Mittag zogen die hohen 
Monarchen, der Kaiser von Rußland und der König von Preu¬ 
ßen, in ihrer Mitte Fürst Schwarzenberg (Kaiser Franz war 
SU Nattci geblieben), im glänzenden Gefolge von Prinzen und 
Generalen an der Spitze ihrer siegreichen Heere trinmphirend 
I tn die stolze Hauptstadt ein, die seit Jahrhunderteil keinen Feind 
innerhalb ihrer Mauern gesehen hatte. Noch am Tage des 
Einzuges verkündete Alexander in seinem und seiner Verbünde¬ 
ten Namen, daß sie weder mit Napoleon noch mit einem Gliede 
'einer Familie unterhandeln würden. Am 2. April erklärte 
Wkltcr's Wcltgesch. III. 22. Aufl. 24
	        
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