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Wiener Hof hatten, vereinigten sie sich in engen Bündnissen,
die um so dauerhafter waren, da sie durch ihre Sonderinter¬
essen gestützt wurden. Diese Gefühlsübereinstimmung ließ
den Vertrag von Hannover entstehen1).
Der Vertrag war ein Defensivvertrag, der wechselseitige
Anerkennungen enthielt. Frankreich und England ver¬
pflichteten sich in unklarer und verschiedene Auslegungen
zulassender Form, ihren Einfluß einzusetzen, daß die Rechte
Preußens auf die Nachfolge von Berg nach dem Tode des
Pfalzgrafen keine Schmälerung erlitten. Schweden, Däne¬
mark und Holland traten dann diesem Vertrage bei. Frank¬
reich und England wollten nun tatsächlich dem Hause
Österreich zu Leibe. In dieser Absicht wollten sie den König
benutzen, um dem Kaiser Schlesien wegzunehmen. Fried¬
rich Wilhelm war nicht weit davon, die Ausführung dieses
Planes auf sich zu nehmen: er forderte, daß man eine einzige
hannoversche Brigade mit seinen Truppen vereinigte,
damit er sich nicht ganz allein in ein so wichtiges Unter¬
nehmen stürze, oder daß die Verbündeten sich mit ihm über
eine ablenkende Bewegung einigten, die sie von anderer
Seite machen sollten, während er seine Operationen in
Schlesien begänne. Obgleich diese Forderung berechtigt
erschien, wollte der König von England sich nie klar über
diese Sache aussprechen. Kaum hatten die Verbündeten
ihren Vertrag in Hannover unterzeichnet, als in Wien eine
andere Allianz entstand2), und zwar zwischen dem Kaiser,
dem König von Spanien, dem Zaren und einigen deutschen
Fürsten. Durch diese großen Bündnisse, die Europa in zwei
mächtige Teile spalten, wird das Gleichgewicht der Mächte
erhalten; die Stärke des einen hält der Macht des anderen
x) Der am 3. September 1725 mit Geltung für 15 Jahre
zustande kam.
2) Sie war schon im April 1725 zustande gekommen, soweit
Österreich und Spanien in Frage kamen.
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