Full text: Erzählungen aus der preussischen Geschichte (Teil 3)

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gelegen war, diese zum Stehen zu bringen, so mufsten 
sie trotz ihrer Ermüdung am ändern Morgen für sich 
allein den Kampf mit der Übermacht aufnehmen. Die 
tapferen Krieger haben ihre Aufgabe mit heldenmütiger 
Ausdauer und bewundernswerter Tapferkeit gelöst. Fast 
sechs Standen lang standen sie den Feinden todesmutig 
gegenüber. Als noch immer keine Hülfe kam und die 
Gefahr nahe lag, dafs das Fufsvolk wich, liefs der 
General von Alvensleben zwei Reiterregimenter, 
Kürassiere und Husaren, in die feindlichen Reihen ein¬ 
brechen. Die Schwadronen sanken unter den Feuer¬ 
schlünden der Franzosen zusammen wie Kornähren unter 
der Sichel, von 800 Mann kehrte nur die Hälfte zurück; 
aber der Blut- und Todesritt erreichte seinen Zweck, es 
entstand eine Gefechtspause, und als endlich der Kampf 
wieder erneuert wurde, da war auch schon aie Hülfe 
da. ISTicht lange, so erschien auch der Feldherr Fried¬ 
rich Karl auf dem Schlachtfelde. Aber erst gegen Abend, 
nachdem die Schlacht zwölf Stunden lang gedauert 
hatte, war der Sieg über die auch jetzt noch an Zahl 
überlegene Kriegsmacht der Franzosen errungen, und 
Bazaine hatte sich aut Metz zurückziehen müssen. 
3. Am folgenden Tage nahm Bazaine auf der Hoch¬ 
ebene von Gravelotte westlich von Metz eine äufserst 
vorteilhafte und durch sorgfältige Verschanzungen ge¬ 
deckte Stellung ein. Indessen waren die Truppenteile 
des Generals von Steinmetz und des Prinzen Friedrich 
Karl, soweit es anging, herangezogen, und als am Morgen 
des 18. August der Kampf wieder eröffnet wurde, 
standen sich ungefähr gleichviel Deutsche und Franzosen 
gegenüber, auf beiden Seiten an die 180 000 Mann. 
König \\ ilhelm hatte selbst die Führung übernommen.
	        
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