Full text: Abriß der Geschichte der neueren Zeit (Teil 3)

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86 Zweite Periode. Von 1648 bis 1789. Zweite Hälfte. 
mente eingeführt, durch welche der Einfluß der öffentlichen Meinung wuchs. 
Der auswärtige Einfluß, der seit Wilhelm III. große Anleihen nöthig machte,' 
ward (1717) durch geregelte Abzahlung der Staatsschuld auch für die Folge 
gesichert (sinking fond). Während des spanischen Erbfolgekrieges machte Eng- 
land durch einen Handelsvertrag Portugals Handel ganz von sich ab- 
hängig (1703, „Begünstigung der Portweine in England gegen freien Bertrieb 
englischer Wollenmanufacturen in Portugal"), und 1704 gewann es mit 
Gibraltar den Schlüssel zum mittelländischen Meere; während desselben 
Krieges verlor die Niederlande ihre hervorragende Stellung. Im Utrechter 
Frieden ward zum ersten Mal über die Verhältnisse der Colonteen ver¬ 
handelt, doch blieben die Grenzen derselben in Amerika unbestimmt. 
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Der erste Seekrieg über die Colonieen. 
England, dessen Seemacht längst die spanische überflügelte, breitete sich seit- 
dem von Carolina gegen Georgien aus, Spanien machte'von Florida aus auf 
Georgien Anspruch. Als die Engländer auch den „Assiento" zur Ausbreitung 
ihres Handels benutzten, schnitten die Spanier englischen Schleichhändlern die 
Ohren ab. Nun forderte das englische Volk Krieg gegen Spanien, der 
1739 schon 1739 begonnen ward. Indessen gab Georg's IL Vorliebe für die deut- 
schen Verhältnisse Grund zu der Klage, „das hungrige Hannover verschlinge 
die englischen Neichthümer/ — Als aber nach der Dettinger Schlacht Frank- 
reich sich mit Spanien offen zum Seekriege verbündete, rief dasselbe durch 
Unterstützung des Stuart'schen „Prätendenten" Karl Eduard (Sohn 
Jakob's III.) in England einen großen Aufschwung hervor und Cap Breton 
wurde den Franzosen entrissen. Karl Eduard drang zwar von Schottland 
aus bis Derby (unweit London) vor, fand aber keinen Anhang im englischen 
Volk, und wurde nach der Schlacht bei C u l l o d e n (in Nordschottland) 1746 
zu abenteuerlicher Flucht genöthigt. *) Zur See war England fortwährend 
überlegen, da es aber in den Niederlanden Verluste erlitt, verstand es sich im 
1748 Frieden zu Aachen (1748), Cap Breton herauszugeben. Die Grenzen in 
Nordamerika blieben auch jetzt unbestimmt. In derselben Zeit aber erstarkte 
England im Stillen durch Entwickelung seiner Colonieen und feiner Schif¬ 
fahrt zur Vorherrschaft auf den Meeren. 
Der siebenjährige Seekrieg Englands mit Frankreich 
und (später) Spanien, 1755 bis 1762. 
Als Frankreich noch einmal (unter Ludwig XV.) versuchte, die englischen 
1755 C o l o n i e e n in N o r d - A m e r i k a und O st in d i e n zu überflügeln, kam 
es zu dem siebenjährigen Kriege, der Englands Vorherrschaft aus den Meeren 
(gleichzeitig mit dem Eintritt Preußens unter die Hauptmächte Emopa's) 
entschied. 
Stua?t ®807)t6 in 9t°m 1788' ^ein $8ruber' Cardinal Heinrich, der letzte ächte 
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