Object: Lesebuch für die Oberstufe der katholischen Elementarschulen in Elsaß-Lothringen

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40 000; der Verlust an Eigentum war unermeßlich und wurde auf 1700 
Millionen Mark berechnet. Da die Raubsucht sich das Eigentum 
der Überlebenden zuzueignen trachtete, so wurden einige Regimenter 
in die Stadt geschickt, um die Sicherheit wiederherzustellen, und von 
den Straßenräubern wurden an einem Tage 36 gehenkt. Gegen 3000 
Menschen arbeiteten täglich an der Wegräumung des Schuttes, und 
das verwüstete Lissabon stieg allmählich prächtiger als ehedem wieder 
empor, erlangte seine frühere Ausdehnung von anderthalb deutschen 
Meilen wieder und erhielt eine bei weitem größere Bevölkerung, die 
sich gegenwärtig auf fast 300 000 Menschen beläuft. 
(Barthels Lesebuch.) 
26. Das. Meer. 
Das Meer oder die See ist die ungeheure, zusammenhangende 
Wassermasse, welche die größten Länder oder Weltteile umgiebt und 
auf der Oberfläche der Erde mehr Raum eüulimmt als das feste 
Land. Alles feste Land und alle Meerinseln ragen über der Ober¬ 
fläche der See hervor. Der Meeresspiegel ist also auf der Erde die 
am niedrigsten gelegene, große Fläche, an deren Rand (Ufer, Gestade) 
sich überall das Land erhebt. Die Landstriche am Meeresufer entlang 
heißen Küsten. 
Das Meer dünstet stark aus und liefert den Ländern zu ihrer 
nötigen Befruchtung mehr Wolken, als sie durch eigene Ausdünstung 
erzeugen würden. Dennoch bleibt es gleich groß, weil Quellen an 
seinem Grunde und die unzähligen Flüsse aller Länder ihm stets neues 
Wasser zuführen. Soviel man den Grund und Boden des Meeres 
kennt, ist er der Oberfläche des Landes ähnlich. Er hat eben solche 
Abwechselung von Ebenen, Hügeln, Thälern, Bergen und Felsen; er 
ist mit Schlamm, Sand, festem Gesteine oder Klippen, mit Seepflanzen 
und Schaltieren bedeckt. Die über den Meeresspiegel hervorragenden 
Inseln sind die höchsten Gipfel oder Bergrücken der auf dem Grunde 
des Wassers sich erhebenden Gebirge. Die Tiefe des Meeres ist natür- 
kich höchst verschieden. An manchen Stellen ist es seicht, so daß man 
den Sand- oder Steingrund ganz nahe erblickt. Die Schiffe haben 
sich vor solchen Stellen, wo Sand- unb Felsbänke oder Klippen liegen, 
in acht zu nehmen, damit sie nicht festfahren. An andern Stellen ist 
ks so tief, daß kein Senkblei auf den Grund kommt. Wo eine Küste 
sich stach ans Meer abdacht, streicht gewöhnlich diese schräge Richtung 
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