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Schatzmeister Harpalus mit reichen Schätzen entflohen, wurde aber
von einem geldgierigen Spartaner erschlagen.
6. Alexanders Ende. Babylon wurde die Hauptstadt des
Weltreiches. Mit allen Mitteln forderte Alexander die Verschmelzung
des griechischen und persischen Wesens. Er selber heirathete die
schöne Perserin Roxane. Fest auf Fest wurde gefeiert. Aber mitten
unter großen Entwürfen erkrankte der Held in Folge der unmäßigen
Anstrengungen und Genüsse und starb im 33. Lebensjahre, von
Griechen und Persern tief betrauert, 323 v. Ehr. Seinen Siegel¬
ring hatte er dem Perdikkas gereicht. Auf die Frage, wer sein Nach¬
folger werden solle, hatte er geantwortet: „Der Würdigste!"
Zwischen seinen Feldherren entbrannte ein 20jähriger Kampf,
der durch die Schlacht bei Jpsus mit der Theilung des Reiches in
Ägypten, Syrien und Macedonien endete. (301 v. Chr.)
Fragen: Alexanders Charakter! — Was haben seine Eroberungen
der Weltkultur genützt? — Seine Züge auf der Karte!
15. Rom unter den Königen.
1. Geographisches. Italien zerfiel in Ober-, Mittel- und
Unteritalien oder Großgriechenland. Die Apenninen durchziehen die
Halbinsel der Länge nach und lassen im Osten und Westen Küsten¬
säume. Oberitalien durchströmt der Po, in Mittelitalien fließen
Arno und Tiber zum ligunschen Meere. An der Tiber lag die
Landschaft Latium. Hier soll der flüchtige Trojaner Äneas mit
feinem Sohne Askanius Alba Longa gegründet haben.
2. Gründung Roms. (753 v. Chr.) König Numitor in
Alba Longa wurde von feinem herrschsüchtigen Bruder Amulius
entthront. Sein Sohn wurde ermordet und seine Tochter Rhea
Silvia zur Vestalin gemacht. Sie bekam Zwillinge, Romulus und
Remus, angeblich Söhne des Mars. Die Mutter wurde lebendig
begraben und das Zwillingspaar ins Wasser geworfen. Die übergetretene
Tiber trug den Korb mit den Kindern aufs Trockene. Eine Wölfin
säugte die wimmernden Kinder, und der Hirt Faustulus erzog sie.
Bei einem Streite mit den Hirten Numitors wurden sie als seine
Enkel erkannt. Die wilden Gesellen erschlugen darauf Amulius und
fetzten ihren Großvater wieder auf den Thron. An dem Orte ihrer
Rettung auf dem palatinifchen Hügel an der Tiber legten sie
den Grund zu der Stadt Rom. In dem Streite über den Namen
oder die Mauer der Stadt erschlug Romulus seinen Bruder. Innere
Streitigkeiten über Gerecht)amen und äußere Kriege, um Eroberungen
zu machen, sind fortan die Geschichte Roms.